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Samstag, 31. Januar 2015

Als ich die Hose runterließ

Ich wünschte der Titel dieses Eintrags beinhaltete eine versteckte Deutung. So 'ne Doppeldeutigkeit, wisst ihr? 
Aber leider, leider müssen wir uns das sehr bildlich vorstellen. Und wortwörtlich. 
Und ja, es ist in Wirklichkeit noch etwas erniedrigender gewesen als es sich bereits beim Lesen für euch anfühlen muss! 

Was soll ich groß um den heißen Griesbrei reden: Die Würdelosigkeit geht auch nach einer Schwangerschaft weiter. 
Also vielleicht ist das zu Allgemein gehalten. 
Sie geht nach MEINER Schwangerschaft definitiv weiter. Bei wem das nicht so ist: Respekt. Beneidenswert. Wirklich. 

Nachdem der Minimolekülmann am Donnerstag seinen Wellness-Termin hatte (den er übrigens ganz interessiert mit offenen Augen über sich ergehen ließ und  Nullkomakeine Geburtsverrenkungen hat!), war ich gestern an der Reihe. 

Und so fuhr ich sehr eilig (denn plötzlich hatte kurz vor Muttis Abfahrt noch jemand Kohldampf!) zu Ärik. 
Ich schilderte ihm meine Wehwehchen. "Also hier und hier und hier und hiiiiiier, da tut's weh! Und vor allem am Becken!".
Ärik schrieb wieder aufmerksam mit seinem gewohnt butterweichen Bleistift mit, nickte an manchen Stellen und sagte dann: "Hose aus!".
Ich verstand nicht gleich. 
"Dose raus?", "Lose Maus!", der hat doch jetzt nicht tatsächlich BUXE RUNTER gesagt? 
Ich blickte mich um. Er hatte mich bereits diskret alleine gelassen. 
Ich war fertig.

Ich weiß nicht, ob man das so kapiert, aber ich achte momentan nicht bewusst auf die Auswahl meiner Schlüppis. Ehrlich gesagt bin ich oft überhaupt froh, dass ich einen anhabe. Nicht, dass ich das aus Stressgründen nicht schaffen würde, nein, nein, nein, aber ich bin so tüdelig und vergesse sowas derzeit gerne. 
Ich habe auch gestern Abend vergessen dem kleinen Minimolekül einen Body unter den Schlafanzug zu ziehen. Und das nur, weil er so schön vom Mobile abgelenkt war und ich mich davon mitreissen ließ. So sieht es aus. 
Jedenfalls hatte ich Fluchtgedanken und betete, während ich die Hose aufmachte, da möge doch a) bitte, bitte überhaupt ein Schlüppi vorhanden sein und b) bitte einer der adäquaten. Nicht einer dieser vielzähligen zerfledderten. Die so schön bequem waren während der SS. Und die mir jetzt am Arsch hingen, als wenn ich normalerweise eine Windel drunter tragen würde. 
Uff, an mir heruntergeblickt: Schwarz. Normal sitzend. Ja, danke schön, lieber siebter Sinn. 

Man könnte nun meinen, dass ja dann alles tutti war. 
Mal ehrlich? 
Acht Wochen nach einer Schwangerschaft...ach, ich schreibe es direkt anders...nach MEINER Schwangerschaft...also da gibt es deutlich geeignetere Zeitpunkte um sich halb nackt zu präsentieren. 
Ich fand das einfach nur oberpeinlich. 
Und ich musste echt schnappatmen, als Ärik mir ZEIGTE!! wie verschoben mein Scha*b*in durch die Geburt ist. Haaaaallooooo? Bitte drück da nicht drauf rum und wenn doch, dann thematisiere das jetzt hier nicht! Dankeeeee! 
Ne, kein Pardon. Ich musste mir die Daumen ansehen, die am Ort der Scham mir zeigten, was es da für einen Höhenunterschied gab. 
Und als wäre das eigentlich nicht mehr zu toppen, so musste ich mit meinen Beinen, die er anfasste (und ich wieder nur fluchend dachte: "Jaaaa, klaaar! Ich hab die Dinger sicher nicht gestern frisch rasiert...ach, ich schaue einfach nicht hin...!") Bewegungen machen. 
Das ansich ist ja nicht schlimm, aber ich hatte panische Angst davor, dass ich einen Pups loslassen würde. Manchmal sind die ja heimtückisch und kommen, obwohl man die Pobacken fest zusammenkneift. 
Leute, es ging gut. Ich flatulenzte nicht. Aber gechillt ist was Anderes. 

Ich halte fest: Meine Würde bleibt weiterhin verschollen und es steht nicht mal fest, ob sie jemals zurückkommen wird. Manches ist ja auch würdelos einfacher zu ertragen, vielleicht sollte ich das also akzeptieren und ein würdeloses Dasein fristen?! 

Ich werde darüber nachdenken und gebe euch dann Bescheid. 

Solange seht ihr besser zu, dass euch eure Würde nicht flöten geht. ;)

Eure Penny, deren Bewegungsapparat ziemlich in Mitleidenschaft gezogen wurde und die ab nächste Woche ENDLICH!! wieder ihren BodyBalance Kurs macht und sich tierisch darauf freut. ❤️

P.S.: Mich würde mal was interessieren: Viele Besucher in der Molekülwelt gelangen hier hin, weil sie nach PENNY googlen. 
Ist es so, dass ihr euch eigentlich gerne die Angebote der Penny-Supermarktkette anschauen wollt und stattdessen auf diesem Planeten hier landet? 
Wenn ja: Alles richtig gemacht! Willkommen! 
Wenn nein: Alles richtig gemacht! Willkommen! 
:)

P.P.S.: BuLi! ENDLICH! WIEDER! 




Donnerstag, 29. Januar 2015

Es ist kein Tourette/ Ärik is back!

Sauhu**!
Saupil**man*ar***loch!
Verdammte Schro**plat*kat*e!

Ich schimpfe.
Fluche. 
Verdamme. 

Weil mir nicht Anderes übrig bleibt. 
Außer vielleicht einen Versetzungsantrag zu stellen. 
Und dann irgendwo neu anzufangen. 
Was dann aber auch hieße: Meine geliebte Abteilung verlassen. 
Meinen Arbeitsplatz neu herzurichten.
Neue Schule = Neues System. 
Alles neu! 
Ich weiß nicht, ob ich das will. 
Aber ich weiß, dass ich da übernächste Woche ein paar Visagen nicht ertragen kann. 


Was gibt es sonst so?
Also Miniherzmolekül war in den letzten Tagen nicht ganz soooo gut drauf. 
Wobei, das stimmt nicht ganz: Er hat in den guten Momenten gestrahlt und gegluckst und in den schlechten stundenlang mit hochrotem Kopf geschrien. Tag und Nacht. 
Schlafen war nicht. 
Beruhigen auch nicht. 
Ziemlich viel scheiß Laune. 
Nach der gestrigen Nacht dann, die Wirklichkeit der Höhepunkt an Schreierei und Schlaflosigkeit war, sind wir mal zum Kinderarzt. Nicht, dass der kleine Herr Schreihals wirklich was hat. 
Der Onkel Doktor hingegen war einfach nur verzückt vom kleinen Mann, attestierte mir, dass er kerngesund und einfach noch nicht richtig hier auf dem Planeten angekommen sei. 
Das erschien mir sehr plausibel, denn sein Raumschiff war ja erst vor 53 Tagen gelandet. Und das Bauchuniversum war sicher schon ziemlich schräg, aber da war er ungestört und konnte ins Fruchtwasser pinkeln und seiner nudistischen Freizügigkeit nachgehen, wie es ihm beliebte. 
Und jetzt? 
Total anders hier. Alles. 
Es ist also kein Wunder, dass er einfach mal schreit. Auch Jungen können sehr sensibel sein. So. 
Nachdem das geklärt war, wurde alles besser. 
Er schlief nachmittags mehrmals ein. War in seiner wachen Phase fröhlich!
Und schrie "nur" von 19:30 Uhr - 22 Uhr! 
Ab da fiel er in einen seligen, tiefen Schlaf bis heute Morgen um 5!!!! Uhr.
Sowas fühlt sich ja mittlerweile wie ausschlafen an. 
Auf alle Fälle war es wichtig, dass er mit eigenen Ohren angehört hat, dass er nichts Schlimmes hat. 
:)
Und weil so ein wenig Babywellness niemals schadet, haben wir nachher einen Termin bei Aäärik. Ja, ihr lest richtig: Herr Miniherzmolekül geht heute lässig zum Ostheopathen. Einfach so. 
Ich bin begeistert und hoffe er wird das auch später sein? 
Wir werden sehen. 

Des Weiteren bleibt mir noch zu vermelden, dass ich dschungel. Soooo, jetzt ist es raus. Verurteilt mich. Bitte!!! 
Ich stehe dazu trotzdem. 
Ich dschungel seit der ersten Stunde. 
Also WIR dschungeln. 
Und ich frage an dieser Stelle: Wer hat schon einmal einen schizophreneren und geistesgestörteren Menschen gesehen als Walter? 
Also ich nicht! 

Und dann noch was für die liebe Birgit: 
Egal, wo wir sind, wir werden IMMER auf deine wunderschönen Stricksocken angesprochen. 
Ich finde du solltest sowas produzieren und verkaufen. Der Markt dafür ist da. Und hier sind sie in Dauergebrauch und wurden schon mindestens 10x gewaschen. 

So, meine Lieben, ich bastle jetzt weiter an meiner Dartscheibe und werfe Pfeile, richtig schmerzende Pfeile auf einen ganz hässlichen Kopf! 

Eure wütende Penny! ❤️

Montag, 26. Januar 2015

Er hat doch was

Ich weiß nicht genau, was das ist, also wie sich dieses Phänomen schimpft, aber es scheint ein großes Bedürfnis der Menschheit zu sein, dass ein meckerndes Baby "was hat!".

Egal wo man sich aufhält, ob im familiären Umfeld, in einer Arztpraxis oder beim Einkaufen: Sobald Miniherzmolekül eine - für sein Umfeld unerwartete - Grimasse zieht...schwupp "er hat doch was"! 

Besonders nervös werden sie alle, wenn ein frischer Erdling laut schreit. Denn da MUSS er ja was haben. Das geht nämlich nur mit Erklärung. "Der hat was!" kommt dann. Ohne dieses DOCH, so nach dem Motto: Stopp! An dieser Stelle stelle ich das nicht infrage, sondern es IST so. Und mal gar nicht anders. 

Nun denn, was "hatta denn"?
Die erste Vermutung ist "Bauchweh! Das ist sicher Bauchweh!".
Nun, mag sein, dass das oft vorkommt, aber unser Minimolekül hat eine Verdauung, tzzz...da würde so mancher "Alle-drei-Tage-großes-Geschäft-Erlediger" wahrlich neidisch werden. 
Wir können uns täglich an Senfaawindeln erfreuen. Und zwar mehrmals (sagt sie mit geschwellter Brust, was schon an sich recht bekloppt ist!). Jawohl. Es wird tüchtig gekackt bei den Herzmoleküls und von Bauchweh sind wir weit entfernt. 
Zum Glück. 
Also sage ich dann: "Er hat kein Bauchweh!". Und blicke in fassungslose Gesichter. Ich nehme da offenbar eine Lösung weg. Das Geschrei wäre so besser auszuhalten. Und weil dem so ist, wird trotzdem das mittlerweile kleine, entzückende Buddhabäuchlein massiert. Sicher ist sicher. 

Nun denn, wenn es der Bauch nicht ist, dann liegt es klar auf der Hand: "Hunger! Wann hat er zuletzt gegessen?".
Auch das kann ich oft als Option ausschließen. Aber ich lobe natürlich brav, dass es toll ist mitzudenken und manchmal verteile ich auch kleine Fleißaufkleber. 

Am Freitag waren wir zu zweit bei meiner Frauenärztin. Ich musste hin, der Kleine musste leider mit. Erst ging alles noch ganz gut, er wurde zwar prompt dort angekommen wach, blieb aber im Kinderwagen gemütlich liegen. So 30 Sekunden bestimmt. Dann fand er es unknorke. 
Ich wurde untersucht und er von einer meiner liebsten Damen dort im Fliegergriff geschaukelt und gekuschelt. 
Das fand er dann recht töffte. 
Bis seine olle Mutter dann ankam und ihm seine dicke Jacke anzog: Da machte er Alarm. Alarm wie 1000 Russen. Unglaublich. 
Neben mich am Tresen gesellte sich eine luftgetrocknete Rosine. Also sie sah im Gesicht aus wie Lederstrumpf. So Solarienbesuche tun auf Dauer für keinen was, sag ich jetzt mal. 
Jedenfalls redete ich beruhigend auf das brüllende, kleine Wesen ein, dem ich auch noch vollkommen kackendreist eine Mütze aufsetzte und Rosi - so nennen wir sie einfach mal - beugte sich in den Wagen und stellte fest: "Er hat Hunger!".

Irgendwie war mir das zu doof. Ich war klatschnass geschwitzt, der Kleine schrie sich kochendheiß und Rosi, die nicht ahnen konnte, dass er frisch gestillt war, brauchte eine plausible Erklärung. Warum auch immer. 
Also bekam sie sie. Die simpleste und logischste ALLER ERKLÄRUNGEN: 
"Nein, er ist satt! Wissen Sie was er hat? Einfach scheiß Laune! Er weiß nämlich noch nicht, dass heute Freitag ist und man freitags tendenziell gut drauf ist!".

Auch Säuglinge sind Menschen. 
Menschen haben einfach auch mal miese Laune. Einfach so. Weil die Jacke nervt. Weil sie keinen Bock auf einkaufen haben...und, und, und. 

Ich plädiere hiermit für das Recht aller Babies, dass sie das dürfen: scheiß Laune haben. So wie wir. 

So wie ich. 
Heute. 
Nach einer Wochenend-fast-Brustentzündung, die mich niederstreckte und einem heutigen weiteren Schulfiasko, was mir einfach nur miese Laune machte (es legt sich langsam!).
Kein Bauchweh. Kein Hunger. 
Schlichte scheiß Laune! 

Lasst euch nichts andichten!

Eure Penny, die selbst das schlecht gelaunte Baby knallhart abknutscht! ❤️








Mittwoch, 21. Januar 2015

Man lernt ja dazu/Bei Herzmoleküls, Teil II

Dialog bei What's Up in da house:

Er: Alles gut?
Ich: Ja, ich trage eine meiner alten, unstretchigen, knallengen Jeans!!!!!
Er: Supi!
Ich: Ich schreibe es dir lieber. Wenn ich nachher das Ratespiel mit dir spiele und du es nicht gleich siehst, werde ich depri. ;))


Eure nicht_mehr_ganz_so_dicke_aber_noch_dem_Idealgewicht_entgegeneifernde_Penny ❤️


 

Dienstag, 20. Januar 2015

Szenen einer Ehe/Zumindest bei Herzmoleküls

Herr Herzmolekül wickelt das Minimolekül. 
Er nimmt die volle Windel, klappt den Deckel des Windeleimers auf, schiebt sie durch die Klappe...stockt...überlegt kurz woher dieser Widerstand kommt und stopft sie mit aller Kraft rein. 

"Penny, der Windeleimer ist voll!", sagt er und wickelt weiter. 

"Ja, das passiert. Dann muss man ihn leeren!"

Ich gehe seufzend hin, klappe den Behälter auf und mache mich dran den Folienschlauch zu cutten. 
Dann halte ich inne und spreche:
"Da du ja jetzt fertig bist, sieh mir mal zu. 
Du klappst das aus und cuttest so die Folie", er schaut mich an. 
"Siehst du, hier ist das Cuttermesser dran. Und dann knotest du den Schlauch und nimmst den volle-Windelschlauch SO raus", sein Blick scheint noch da. 
"Dann machst du am anderen Ende ebenfalls - guck so - einen Knoten. Ziehst ihn runter und klappst den Deckel wieder zu!", er nickt. 
"Und wenn die Schlauchkassette nächstes Mal leer ist, dann zeige ich dir auch wie du sie wechselst. Du musst das ja auch selber mal können!", beende ich meinen Vortrag, schnappe mir den Windelschlauch und wandere Richtung Mülltonne. 
Und als ich da so an ihm vorbeilaufe, höre ich ihn dem Minimolekül zuflüstern: "Ich hab' der Mama gar nicht zugehört!"

Na wartet, Jungs! ❤️

Montag, 19. Januar 2015

Sag mir nicht, dass ich nicht fliegen kann


<< Das kluge Kind:
"Kannst du einen Stern anrühren?"
fragt man es.
"Ja", sagt es,
neigt sich und
berührt die Erde.>> 

[Hugo von Hofmannsthal]


Meine Welt war manchmal anders. 
Anders seltsam. 
Ich fühle mich rückblickend wie die verrückte Pippilotta Viktualia Rollgardina Pfefferminz Efraimstochter Langstrumpf, die sich ihre Welt so zusammenwurschtelt wie es ihr passte:

Knackwürstchen kamen in meiner Welt aus den kleinen rosa Schweinchen. 
Ja, bei euch etwa auch?
Sicher, dass sie auch in eurer Welt aus dem Popo der Grunznasen kamen?
Zusammenhängend an einer (Mini-Wini) Würstchenkette wurden sie da nämlich vom Metzger einfach rausgezogen. Abgewaschen. Fertig. 
In meiner Vorstellung lag die Wurstschlange da einfach so im Bauch herum und wuchs und wuchs, bis das Ende (oder der Anfang, deeeeeeeennn "alles hat ein Ende, nur die Wurst hat zwei. Jawohl mein Schatz; es ist vorbeeeeei...") irgendwann hinten rausschaute und der Metzger "ernten" konnte. 

Sesamstraße. Ernie und Bert. 
Heute weiß ich natürlich, dass es sich bei den beiden um das erste (und einzige?) homosexuelle Puppenpaar der Welt handelt. Klare Kiste. 
Aber früher, also da waren Bert der Mann und Ernie die Frau. Ernie singt ja auch schließlich: "Hätt ich dich heut erwartet, hätt ich Kuchen da!"
Kuchen backen Frauen. 
Und die baden auch nur mit Quietscheentchen. 
Punkt. 
DIE Ernie und DER Bert. 
Ein lustiges Ehepaar mittleren Alters. 
Nun denn. Heute sind sie eben schwul. 

So muss meine Großmutter auch dreingeschaut haben, als ich ihr mit zarten 4 Jahren klug von meinen meterologischen Kenntnissen berichtete: "Omi, heute ist es aber schwuuuuuul, nicht?".

Jedenfalls brach meine Welt etwas zusammen, als ich zu meiner Freundin sagte: "Die Ernie ist krank. Gut, dass ihr Mann sich um sie kümmert!", worauf sie mich entrüstet anschaute und sagte: "Penny, dass ist DER Ernie!".

Nicht mir mir. Ne, ne, ne!
Als die Menschen um mich herum dann noch behaupteten, dass DIE nasereib Wikie ein Junge sein sollte, spielte ich nicht mehr mit. 
Da stieg ich dann aus und blieb in meiner Welt. Mit DIE Ernie und DIE Wickie. 
Zwei Busenkumpelinnen. 
So einfach. 

In meiner Welt durfte ich oftmals nicht übertreten. 
Und zwar mit meinen Schuhen. 
So ein Schulweg dauerte dann gerne mal etwas länger, denn ich musste ganz genau aufpassen, dass ich weder mit Spitze noch mit Ferse auf die Fugen der Pflastersteine trat. Das wäre fatal gewesen. Und das Risiko war ich nicht bereit einzugehen. 

Ja, meine Welt war anders. 
Sie war das, was ich aus ihr formte. 

Heute denke ich oft, dass es so traurig ist, wenn man das nicht mehr macht. 
Wenn man sich nicht sein eigenes Universum schafft. 
Damit meine ich jetzt nicht meine infantilen Gedanken, sondern etwas darüber Hinausgehendes:
Wir lassen uns viel zu sehr von den Fakten leiten. Von den Tatsachen lenken. 
Warum nicht mal wieder hinterfragen?
Warum nicht mal sagen: "Ich mache mir die Welt jetzt einfach bunter. Oder eckiger. Oder erdiger."?

Ich hoffe der Kleine, der gerade auf meinem Bauch seine Siesta hält, wird sich mit seiner Fantasie sein kleines Kinderuniversum bunt und schrill und verrückt erschaffen. 

Für den Ernst des Lebens wird es noch früh genug Zeit!

Erhaltet euch immer einen Stück eurer eigenen Welt (habt ihr eine?)

Eure Weltenerfinderin Penny ❤️



Donnerstag, 15. Januar 2015

So ziemlich katastrophabel

Leute, vergesst alles was war. Was ist. Was noch kommen wird. 
Die Welt steht heute (eigentlich seit Montag) völlig still. 
Da dreht sich nichts mehr auf dem Molekülplaneten. 
Denn eine gewaltige Macht bringt alles zum Stillstand. 
Die Katastrophe war vorauszusehen (denn wer läuft bitte schön bei diesem Sauhundswetter spontan nur mit dickem Pulli durch die Gegend?), vielleicht war sie sogar abwendbar?
Aber nun ist alles zu spät. 
Herr Herzmolekül ist krank. 

Was zunächst ein zarter Schnupfen und ein kratzender Hals waren, entpuppt sich jetzt mehr und mehr zu einer fetten Erkältung. 
"Selbst Schuld", darf ich nicht mehr sagen, denn das führte am Anfang der Woche zu mächtig Strom in der (nicht vorhandenen) Tapete bei Herzmoleküls. 
Selbst ein wenig Schuld isser wohl, aber nu ist das Kind in den Brunnen gefallen und ich versuche den kranken Mann wieder aufzurichten. 
Ein gutes Süppchen kochen fällt aus bekannten Gründen zwar flach, aber ich kann Taschentücher reichen und Pfefferminztee souverän zubereiten wie keine andere Gattin der Welt. Also zumindest nicht auf dem Planeten hier. 😃

Zieht euch warm an, rät euch

eure krankenschwesterrollespielende Penny❤️

P.S.: Bloodi, ich liebe Dich! 

P.P.S.: Ihr könnt euch vorstellen wie die Ernährung hier derzeit ausschaut, ja? 😃



Mittwoch, 14. Januar 2015

Mein TTAT - Der TupperTantenAlbTraum

Eigentlich wollte ich diesen Post mit einem kleinen Maffay-Zitat beginnen. 
Aber außer dass tatsächlich Sommer war, fand ich es jetzt doch unpassend. 
Stattdessen summe ich nun "Und es war Soooohoooommer....ich war erst 16.....".

Und wenn ich es mir richtig überlege, stimmt selbst das gar nicht. 
Es war nämlich Frühling. 
Frühling 1999!

Ich wohnte bei meinen Eltern, hatte meine damalige Vespa gerade für meinen ersten eigenen Pkw "eingetauscht" und steckte mitten in den Abiprüfungen. 

Und dann kam sie: Die Tupperparty bei meiner Mutter, jener meine damals beste Freundin und ich beiwohnten. 
Und auf jener wir die Tuppertante unseres Verderbens kennenlernen sollten...
Denn eh wir uns versahen, waren wir zwei Angeheuerte. 
Schmackhaft gemacht durch "Ihr könnt euch eure erste Ausstattung ertuppern" über "ihr bekommt vom Umsatz der Parties xy Prozent" bis hin zu "Schaut mich an, es macht große Freude und man kann seine Zeit frei einteilen", begann unser lächerlicher Ausflug in die Welt der Tupperberaterinnen. 
So richtig in echt. 
Weiß der Geier was uns damals geritten hat...
Auch Quatsch: Der Geier weiß es. Ich aber auch. Geld. Schlichtweg hörte es sich toll an mit buntem Plastik sich als arme Abiturientin und bald Studentin etwas dazuverdienen zu können. Und es klang ja alles so einfach...

Unsere Anwerberin war von nun an unsere Gruppenleiterin. 
Diese forderte von uns, dass wir wöchentlich an ihren Zuhause veranstalteten Gruppentreffen teilnehmen mussten. 
Und wir taten wie uns geheißen und so saßen wir beiden Grünschnäbelinnen inmitten von 10 gestandenen Hausfrauen, knabberten Paprika und Möhrchenschnitze und dazugehörige Dips aus Tupperrezepten und dachten noch: "Alles ganz easy hier!". 
Die Gruppenleiterin, bestückt mit fünf Kindern und einem Mann, der uns von nun an ganz gerne im Herrenslip (und sonst nüscht. Wirklich NÜSCHT!) die Tür öffnete, amüsierte anfänglich eher als dass er uns abschreckte, machte einen netten Eindruck und so ahnten wir nicht ansatzweise in welche Falle wir getappt waren...

Ich tupperte mich einige Male durch meinen Freundinnenkreis, bzw. durch die Häuser der dazugehörigen Mütter, denn wir wohnten ja alle noch daheim. 
Meine Mutter und ihre Freundinnen gaben mir ebenfalls die Möglichkeit ein bisschen herumzutuppern und so machte ich meine ersten Umsätze und fuhr an einem Montag erstmalig zum wöchentlichen Niederlassungsabend. 
Dies ist war eine Veranstaltung der besonderen Art, an der man teilzunehmen hatte (allein deshalb, weil man an dem Tag seine Bestellungen abgab und entgegennahm)! 
Und so fuhren die Freundin und ich geschmeidige 70 km zur Niederlassung, der unsere Gruppenleitung und demnach auch nun wir angehörten. 
Man traf sich mit etlichen Frauen in einem Raum. 
Niederlassungsleiter war ein Ehepaar mittleren Alters, der dazugehörige leicht debil wirkende etwa 30jährige Sohn stand in einem Kabüffchen neben der Bühne und spielte bei jedem Beifall und "Event" einen seiner Schlagerhits, zu denen frenetisch gejubelt und geklatscht wurde. 
Zu Anfang standen alle Frauen. Es wurde Wochenumsatzhöhen genannt wie bei einer Auktion: "Wer bietet 250 €?"!
Diejenigen, die stehen blieben, wurden weiterhin beklatscht. Es ging immer höher, bis die letzten drei Tuppertanten mit dem höchsten Umsatz nur noch standen. 
Diese wurden dann nach vorne geholt, ihnen wurde von Chefin und Chef persönlich die Hand geschüttelt und Kollege Dj drehte so richtig laut auf. 

Dann ging es zu den Leckerbissen. 
Den Ködern. 
Den Heißmachern. 
Denn die Gruppenleiterinnen wurden nochmal seperat geehrt. Für ihre Neuerwerbungen, für den Umsatz der Gesamtgruppe und so weiter...
Durch unsere Neuanwerbung wurde bekannt, dass unsere Gruppenleiterin sich ein Wochenende nach München zum Deutschlandtuppertreffevent verdient hatte. Dementsprechend freundlich war sie uns gegenüber. 

Es ging ein paar Wochen ganz gut, ich tupperte mal hier, mal da, doch dann gingen mir die Freundinnen und Mütter aus. 
Die Gruppenleiterin schlug am Telefon einen immer härteren Ton an und forderte von mir und meinen entspannten 19 Jahren Einsatz. Viel Einsatz. Mindestens drei Parties in der Woche. 
Parties waren kein Problem. Ich hatte gerade meine schriftlichen Abiprüfungen hinter mir und war da ziemlich gut drin. 
Aber ganz offensichtlich waren da andere Parties gemeint.

Sie verlor immer mehr ihre Contenance und als sie uns während einer dieser Pflichtveranstaltungen hasserfüllt anschrie: "Habt ihr das gehört??? Mir fehlen noch 15 Parties von Neuen, also von euch beiden, dann bekomme ich eine neue Waschmaschine!! Also seht zu!!!", da wusste ich: Meine Reise in die Welt der Tupperberaterinnen ist hier nun zu Ende! 

Mir war das zu viel Druck. Zu viel Gruppenzwang. Zu künstlich. Zu so gar nicht, wie ich drauf war passend. 
Ich war keine dieser Frauen, die sich damit ihren Lebensunterhalt verdienten. Ich war nicht mal (jetzt kann ich es ja getrost sagen) NE RICHTIGE FRAU. Ich war Mädchen. Schülerin. Bald mal irgendwann Studentin. Ich war wild. Und partylöwig. Rebellisch. 
Und vor allem war ich keine Hausfrau. Ich erzählte meinen Gastgeberinnen und deren Gästen vom praktischen Einsatz der Mikrowellenkanne: "Meine Güte, damit macht man herrlich praktisch in Nullkommanichts Pellkartoffeln!" und hatte das selbst in Mutters heimischer Küche aus Bequemlichkeitsgründen nicht mal ausgetestet. 

Jedenfalls wurden die Anrufe nun zum Spießrutenlauf. Mindestens einmal täglich  zuckte ich zusammen, wenn die Nummer des Gruppendrachens erschien. 
Sie tobte. Schrie. Beleidigte. Und ich fühlte mich schuldig, dass ich keine Gastgeberinnen hatte. Keinen Umsatz mehr. Und vor allem: Dass es überhaupt nichts für mich junges Ding war. 

Meiner Freundin ging es ebenfalls so, aber auch sie traute sich nicht abzuspringen. Ich glaube insgeheim graute uns davor, dass der Schlüpfermann mit seinem Drachen uns heimsuchen könnte, denn sie kannten ja unsere Adressen...

Irgendwann, nach weiteren Terrortagen, nahm ich meinen Mut zusammen, kramte meine überzeugende Großfressigkeit raus und rief sie an. Ich sagte ihr im Namen von uns beiden, dass wir das nicht mehr  machen möchten, weil es nichts für uns wäre. 
Sie flippte völlig aus. Faselte was davon, dass sie ihre Waschmaschine wegen uns jetzt vergessen könne, spuckte Gift und Galle und knallte letztlich den Hörer auf. 

Wir waren der (Tupper)Hölle nochmal glimpflich entkommen. So sah ich es damals. 

Heute - mit vielen Jahren Abstand (OMG, bin ich alt) - bin ich dankbar für diese Erfahrung. Sie hat mich gelehrt, wie froh ich darüber sein sollte, dass ich nicht tagtäglich einem solchen Druck ausgesetzt bin, um mir mein Brot zu verdienen. 

Liebe Tupperwareberaterinnen,
ich hoffe, dass sich eure Bedingungen (ich befürchte allerdings eher Gegenteiliges) verbessert haben?!

Ich für meinen Teil kenne nun den Blick hinter die Kulissen und bin seitdem wirklich schockiert, was man dort erleben kann (nicht zwangsläufig muss!).

Ich habe dann übrigens altersgerechte und meinem Typ entsprechende Nebenjobs (Zeitungsverlag, Ingenieurbüro, Nachhilfe...) ausgeübt! ;)

So, dass war ein Schwank aus meiner aufregenden Jugend. 

Wenn ihr das nächste Mal tuppert, denkt ihr vielleicht an mich? Wäre das nicht etwas ulkig? ;)

Eure Ex-Tuppertante Penny,
und zwar die, die gestern vom Kinderarzt mit den Worten: "Dass das Minimolekül keine so junge Mutter mehr hat, ist wirklich gut und man merkt es einfach. Sie sind sehr gelassen und ruhig!" verabschiedet wurde und noch jetzt darüber nachdenkt, ob er Streit mit mir will? ;)

❤️


   


Samstag, 10. Januar 2015

Es war einmal der Erklärbär...

Freunde, es gibt News. 
Und zwar welche der Art, wie ihr sie - so habe ich es jedenfalls oftmals verstanden - in der Molekülwelt ganz gerne lest. 
Ja, so richtig schön durchgeknallte von meinen verwirrten Seelen. 

Und zwar war es so....

Am Mittwoch war der erste Schultag in diesem Jahr. 
Es taten sich DREI!!! meiner Kollegen zusammen, um sich mit der 18köpfigen Bande zu befassen. 
Man muss jetzt nicht viel rechnen können, um zu erkennen, dass es "bloß" sozusagen SECHS Schüler pro Lehrkörper sind. 
Im Normalfall ein Träumchen. 
Aber hier ist es ja nicht sooooo normal. Oder doch: normal durchgedreht. 

Jedenfalls saßen nun diese 18! leidenschaftlich Durchgedrehten in einem Holzwerkstattraum, vorne die drei Kollegen, als nun ein paar unangezündete Böller in den Raum geworfen wurden. 
Anstatt jetzt den ganz bösen Lehrerblick aufzusetzen und direkt konsequent deutlich die Ansage zu machen, DASS das JETZT aber mal ganz pronto hier an dieser Stelle aufhört, meinte einer meiner Kollegen Typ "Ich bin eher der Kumpel und dann sind wir Freunde und ihr ärgert mich nicht, weil sonst bringe ich demnächst keinen Beamer und keine Playstation und kein Fifa mehr mit und wir spielen keinen Wettbewerb", sich kumpelhaft auf's Pult zu setzen und monologisierte minutenlang über die Gefahr solcher Böller. 
Das war sinnfrei. Und eigentlich weiss man das auch, wenn man mit den Seelen zu tun hat. Und das hat er. 

Es ist in etwa so, als wenn ich unserem fünf Wochen alten Baby vor dem Wickeln erstmal ausgiebig erkläre, wie wenig schön es ist, wenn es mich gleich anpinkelt. Kann man machen. Bringt aber nichts. Vielmehr wird man dann erst recht angepinkelt, dann hebt man es hoch, um die Wickelauflage und alles andere Angepinkelte zu entfernen, dabei macht es einen lauten Pups und bekackt mich von oben bis zu den Pantoffeln. Die Senfkacke läuft die Wickelkommode runter, platscht auf den Boden und wenn man dann völlig durchnässt und vollgekackt denkt: "Schlimmer geht's nimmer!" und das kleine Wesen an sich drückt und man dann merkt, wie es jetzt nochmal ganz gemütlich warm an einem erneut herunterläuft, sodass die Socken triefen, dann, ja dann ist wirklich jedem klar: "Brauchste demnächst echt nichts mehr erzählen. Es interessiert nicht!"
So übrigens gestern tatsächlich geschehen. Aber das nur am Rande...

Jedenfalls kaute er den Schülern ein Ohr ab mit seiner Kuschel-Erklärpädagogik. 
...was dann dazu führte, dass die Zündschnüre der Böller nun abgeknibbelt und angezündet in den Raum geworfen wurden. 

Kollege Erklärbär und die beiden anderen waren sprachlos. Konnten ob der riesigen Schüleranzahl :) keine Täter ausfindig machen und beschlossen nun, dass Gefahr im Verzug sei und sie den Unterricht nicht fortführen können. 

Nun wurde die Gruppe dreigeteilt. 
Eine Kollegin wollte mit ihrer Gruppe dann noch woanders weiter Unterricht machen. 
Als sie den Raum verlassen wollte, kam sie nicht raus, weil ihr die Tür von außen zugehalten wurde.   
Als sie sich endlich "befreien" konnte, wurde hinter ihr im Schulgang ein Böller gezündet, der dann natürlich explodierte und weswegen sie nun wegen Hörschadens vorerst ausfällt. 
Alles in einem führte dies nun zu sechs Rauswürfen. 
Man könnte nun darüber nachdenken, ob nicht ein härteres, konsequentes und früheres Eingreifen nicht deeskalierend gewirkt und somit erfolgreicher gewesen wäre? 
Könnte man. 
Aber stattdessen lässt man wohlgemerkt zu dritt! die Situation hochkochen und es letztlich so folgenschwer ausgehen. 
Aber man muss festhalten: Der Erklärbär-Kollege hat alles für sich prima gemacht. Er vermied es seine Nerven am ersten Schultag 2015 zu überanstrengen und überließ den Rundumschlag dem Schulleiter. 
So war es für ihn einfach ein sanfter Einstieg und er konnte bereits am Donnerstag mit wehenden Fahnen das Schlachtfeld Richtung 10tägiger Skifreizeit mit einer anderen Klasse verlassen. 
Praktisch oder?
Who cares? Ihn jedenfalls nicht. Er macht vermutlich gerade Aprés Ski und erholt sich vom stressigen ersten und bisher für ihn einzigen Schultag. 

Bei allem Rumgezeter und Null-Bock-Gejammer und meiner sowieso eher gerade Anti-Einstellung muss ich sagen: 
Wird Zeit, dass Mutter Penny da mal wieder ordentlich durchfegt und moppert. 
Und wenn das nicht hilft, dann bringe ich den kleinen Kackaproduzenten mit...der wird sie das fürchten lehren. 

Lasst euch nicht ankacken! ;)

Eure Penny ❤️

P.S.: Eigentlich wollte ich an dieser Stelle heute einen Tupperwarepost schreiben. (Inspiriert durch Pipsi :)).
Wenn ihr wissen wollt was Tupperware, mein Leben und ein verrückter DJ gemeinsam haben, müsst ihr nochmal wiederkommen. :))


Donnerstag, 8. Januar 2015

"Mann über Bord!" oder warum man nicht für alles und jeden den Rettungsring werfen muss

"Ich bin nicht der Typ, der seine Hupen überall herausholt", sprachs. 


Situation 1: 23.12.2014

Dann wurde mit Freunden ein kinder- und stillfreundliches Café zum Brunchen besucht. 
Acht Erwachsene, vier tollkühne Herumtobkinder plus unser Minimolekül. 
Alle 12 Personen waren des eigenständigen Essens mächtig, konnten schnabulieren und selbstbestimmen, ob nun ein weiteres Croissant (die waren soooo lecker) oder eines dieser ebenfalls delikaten Laugenbrötchen oder gar beides auf dem Teller landet. 
Bloß der Miniwutz konnte das nicht. Und er hielt durch und durch und durch. 
Bis er eben nicht mehr durchhielt und Hunger bekam. 
Und so hatte ich genau zwei Optionen: 

- Nach Hause fahren, was einen Weg von etwa 30 Minuten bedeutete und einen bis dahin weiterhin äußerst unleidlichen Säugling. 

- Meine Prinzipien über Bord werfen und die Bedürfnisse des kleinen Wesens vorrangig und vor allem schnell zu stillen. 

Und natürlich stellte sich in dem Moment eigentlich gar keine Frage. 
Ich setzte mich in die Ecke der kleinen Sitzbank, legte den Kleinen an und bedeckte mich und auch ein wenig ihn gekonnt. 
Es ging. Auch wenn ich mich zunächst sehr unwohl fühlte, denn das wich letztlich dem Wissen, dass der Kleine das jetzt brauchte, damit es ihm gutging. 


Situation 2: 07.01.2015

Und dann wurde ich die, die in einer schäbigen Umkleide saß, um ihr unglückliches Baby zu versorgen. 

Natürlich tat es nicht weh. Und es war kein Drama. Es gibt aber auch kein größeres Drama als ein gellend nach Hunger schreiendes kleines Wesen. 
Das zerreisst doch das Herz und ich für meinen Teil werde dann sehr unruhig, weil ich das nicht gut haben kann.

Und genau deshalb ist es dann scheißegal, ob die Hupen jetzt auf einem ungemütlichen Hocker ausgepackt werden müssen und man unbequem dort draufhängt, wenn nur das kleine Gesichtchen sich entspannt und wieder zufrieden wirkt. 
Wenn die zusammengekniffenen Augen wieder riesig werden und mich fixieren. 
Wenn die geballten Fäustchen relaxten Händchen zugunsten weichen. 
Das allein zählt. 
Prinzipien?
Drauf geschissen und über Bord geworfen. 
Es ist nicht weniger unpraktisch. 
Nicht weniger anstrengend. 
Aber es ist das Richtige. 
Für ihn. 


Ich glaube ich bin echt eine richtige Mutter! 


Werft eure Prinzipien zwischendurch auch mal in den Überprüfungskanal. 
Wer es schafft dort zu überlegen und nicht unterzugehen, ist ein richtiges Prinzip. Die abgesoffenen waren vielleicht zu dem Zeitpunkt, an dem sie gemacht wurden, richtig, scheinen aber nun ausgedient zu haben. 
Das ist auch völlig okay. 
Denn "Stillstand ist der Tod. Geh voran, bleibt alles anders"!

Das sagt der Herbert. Und was der Herbert sagt, ist klug und stimmt. Das dürft ihr mir glauben. 


Eure sich selber treugebliebene PrinzipienüberBord-Werferin Penny ❤️




Dienstag, 6. Januar 2015

Spekulatiusspektakuläres

Heute hatte ich Besuch von einer meiner engen Kolleginnen. 
Sie ist etwa so alt wie meine Mutter und wollte unbedingt Mini-Herzmolekül kennenlernen. 
Irgendwie war es niedlich wie sie ihn völlig selbstverständlich aus seiner Chilloutarea (warum Laufstall sagen, wenn es doch so viel mehr und erst recht gerade kein LAUFSTALL ist?) nahm um eine Runde mit ihm zu kuscheln. 
Das ging so lange gut, bis er bemerkte, dass man ja doch auch mal wieder was essen könnte. Da wurde er kurzzeitig relativ unkuschelbar und ließ schrille Wutlaute aus seinem süßen Hals erklingen. 
Krasser Sound, sag ich euch. 
Sehr krass. 
Naja, jedenfalls war das jetzt wieder direkter Kontakt zur Schulwelt. Ganz unmittelbar. Und tat nicht weh. 
Es ist nicht so, dass ich gerade Luftsprünge mache, wenn ich an die Anstalt denke, aber der Besuch heute war schön. 
Zudem sprach ich davor noch mit einem Kollegen aus dem Personalrat, jener mir die Unverfrorenheit und Ungerechtigkeit seitens Bezirksregierung bestätigte und versucht dagegen anzugehen. 
Ich mache mir keine großen Hoffnungen, dafür traue ich dem Verein einfach nicht (mehr), aber zumindest bleibt es nicht unkommentiert. 
Denn das geht nun wirklich nicht. 
Ich lasse generell nicht viel unkommentiert. Erst recht keine Arschlochsachen. Nö. Nö. Nöööö! 

Jetzt mal was Anderes: Bibbert ihr auch so? Also ich habe die Heizung mittlerweile auf tropische Temperaturen hochgejagt, friere mir aber dennoch den Popo ab. 
Was für eine Sauerei. 

Zurück zum Kommentieren. 
Meine Kollegin kommentierte meine Plauze. Also die, die nicht mehr vorhanden ist, was sie sehr erstaunte. 
Ihr könnt mich ja für grenzwertig bekloppt halten, aber es ist noch immer ziemlich seltsam, dass da nichts mehr ist. 
Wie fühlt sich bitte ein abgeschlaffter Luftballon, wenn ihm die Luft entweicht? 
Gibt es Luftballon-Selbsthilfegruppen, wo sie einen wieder "aufpumpen"?
Oder wie machen die das?
Meine Güte bin ich froh kein Luftballon zu sein, denn die werden schließlich nach Erschlaffung aussortiert. 
Gruselig. 
Ich werde mit dem nächsten Luftballon ganz bestimmt sehr respektvoll umgehen. Da tun sich ja Abgründe auf, wenn man sich mit solchen Dingen befasst...

Ich muss noch berichten, dass die elendige Post sich für meinen Diebstahl jetzt revanchiert hat. Und dies irgendwie bemitleidenswert:
Gestern warf ich viele Briefe (ein Kind, aber 5367422473 Stellen, bei denen man  dies anzeigen muss...auch unglaublich!) in einen Briefkasten. 
Kleine Umschläge, nicht dick. Mit 60 Cent frankiert (ich habe noch so einige Marken hier herumfliegen!).
Vorhin hole ich die Post rein. 
Da haben die Posträcher mir einen meiner frankierten Umschläge zurück in den Briefkasten geworfen, einen riiiiiiesigen gelben Aufkleber draufgemacht (es fehlen 25!!!! Cent, weil Brief wohl zu dick), der das Adressfeld komplett überdeckt und weswegen ich die draufgeklebte Briefmarke jetzt ja nicht mehr nutzen kann, weil der Umschlag nicht mehr nutzbar ist. 
Ist das bitte eine derbe Racheaktion?
60 Cent Briefmarkenverlust, 85 Cent müssen drauf = 1,45€!
Die geklauten Umschläge sind also fast wieder reingeholt. Sauhunde. 

Ihr seht, das Leben ist nach wie vor sehr spektakulär in Molekülwelthausen. 

Es ist sogar so spektakulär, dass ich das Oberspektakulärste schlechthin euch erst ganz zum Schluss erzähle:

Mini-Herzmolekül zuckt und windet sich, wenn ich ihn abknutsche. Ich mache das relativ häufig am Tag, dementsprechend oft knurrt er ganz brummelig und zieht seine Stirn kraus. 
Und das Skandalöse an dieser Spektakularität (cooles Wort oder?) ist, dass ich es trotzdem immerzu mache. Ich ignoriere solche Jungsmarotten konsequent. Und ich glaube behaupten zu dürfen, dass er sich so langsam damit arrangiert und insgeheim gefällt es ihm sowieso, ganz sicher. 

So, jetzt habt ihr mal wieder einen Überblick wie es bei Herzmoleküls zugeht. 

Ich werde jetzt wieder meine Jungs knutschen gehen. 
Der große von beiden ist schon so abgehärtet, dass er mittlerweile felsenfest behauptet es gefiele ihm.
Also gebe ich die Hoffnung beim kleinen Jungen nicht auf...

Knutscht euch einfach mal durchs Leben!

Eure knutschsüchtige Penny ❤️ 




Samstag, 3. Januar 2015

Das Ziegige meets Penny 2.0

So, da bin ich wieder. 
So richtig. 
Mitten drin im Jahr 2015. 
Voll angekommen und ich habe auch schon 2015 als Datum korrekt geschrieben, wofür ich sonst etwa acht Monate brauche...
Die Käsefrau gestern hingegen muss das noch etwas üben. 
"Der Käse kommt erst nächstes Jahr wieder!"
Entsetztes Gesicht bei meinem Herrn Herzmolekül. 
What? Der Lieblingsziegenkäse (mal unter uns: Es gibt doch nichts Fieseres als Ziegenkäse, ooooder? Ich bin ja eine Stinkekäsefreundin...Harzer Rolle...scharfer Maxx...Felsenkeller...alles sehr lecker...aber Ziege!!!???? Pfui) soll 2015 aussetzen?
Ich sehe seine Verzweifelung als er die Käsedame weiter ungläubig anstarrt...bis sie ihn erlöst und laut lacht: "Ach Mensch, wir haben ja schon nächstes Jahr. Ich meine nächste Woche!".
Glück gehabt, Frau Käsefrau. Wirklich. 

Und, seid ihr denn auch schon in 2015 angekommen? Vollständig gelandet oder braucht ihr dafür eine Weile? 

Was gibt es sonst noch?
Ich genieße die Zeit und blicke derzeit noch etwas angewidert auf meine hübsche, neue Schultasche. 
Sie ist wirklich schön. Aus Leder. Ziege. Ja, ja, man könnte meinen jemand im Hause Herzmolekül hätte für Ziege ein Faible. Könnte man. Ist auch so. :)
Jedenfalls schaue ich sie gerne an und überlege mir diverse Möglichkeiten sie "fremd einzusetzen" und nicht für die Anstalt. 
Und das hat in erster Linie gar nichts mit der Anstalt und erst recht nicht mit den Schülern zu tun, sondern unter anderem damit, dass ich gerade wirklich ziemlich verärgert, griesgrämig und auch deprimiert bin. Ich will gar nicht zu sehr ins Detail gehen, aber ich bin menschlich ganz bitter enttäuscht. Mein Schulleiter hat sich in den letzten Monaten von einer sehr schäbigen Seite gezeigt (ich berichtete ja schon davon) und als wenn das nicht eigentlich gereicht hätte, hat er das Ganze nochmal kurz vor Weihnachten getoppt. 
Generell müsste man ihm dafür einen Arschnasenorden verleihen und seinen Hut ziehen. Denn sowas muss man erstmal schaffen. 
So ist es jetzt also so, dass ich nicht mag. Ich mag dort nicht mehr hin. Ich wusste ja seit einigen Monaten wie wenig ich für meine Arbeit respektiert werde. Allein damit umzugehen fällt mir sehr schwer. Aber dass ich jetzt auch weiss, wie unmoralisch einige Dinge ablaufen bzw. ganz gezielt gesteuert werden, tzzzz...geht gar nicht. 
Ich fühle mich verarscht. Gelinde gesagt. So richtig. 
Mir bleibt aber keine große Wahl als (Danke Kitty für den schönen Titel!) Penny 2.0 zu erfinden. Mich neu zu sortieren. In der Schule. 

Ich werde mir eine neue superstrenge Lehrerinnenbrille anschaffen. 
Bleistiftröcke. 
Haardutt- und -netz!
Ich werde den Zeigestock wieder neu einführen, weil ich keine Lust habe mit Kreide zu werfen. 
Um ehrlich zu sein bin ich nicht so die Kreidefanin. Mich schaudert es oft, wenn ich nur an Kreide denke...argh...
Und ich wasche mir IMMER 2468532 Mal nach jedem!!! Tafelanschrieb die Hände. Geht gar nicht. 
Aber ich schweife schon wieder ab...weiter zu Penny 2.0:
Sie wird krasser sein. Ernsthafter. Weniger cool und lässig. 
Sie wird keine Schülerseelenversteherin mehr sein. Zu viel Arbeit. Zu wenig respektiert. 
Sie wird nicht mehr ihre Pausen mit schulischen Dingen vergeuden. Nein. Wozu auch?
Stehen Schüler vor dem Lehrerzimmer, lasse ich sie abwimmeln. 
Klassenarbeiten gibt es erst zurück (wenn überhaupt!), wenn die nächste ansteht. 
Und sowas wie ZUSÄTZLICHE Aktivitäten, die einen erhöhten Vorbereitungs- und Zeitaufwand mit sich bringen, sind gestrichen. 
Ich nicht mehr. 
Danke und Tschüß. 
Es schellt. Ich muss. 

Nun gut, wer mich hier schon länger liest, weiss, dass das Meiste davon Quatsch ist. 
Ich müsste mein Lehrerherz Zuhause lassen und das werde ich natürlich nicht. 

Doch es wird trotzdem hier und da die neue 2.0 Penny geben:
Wenn ich mich aufrege, besinne ich mich auf das Wichtigste in meinem Leben: meine Familie.
Wenn es schellt, werde ich mich defintiv beeilen. 
Und wenn mir mein Schulleiter auf einem der Gänge entgegenkommt, wird er nicht mehr die nette Penny 1.0 treffen, die gerne zu scherzen beliebt, nein, gerade und besonders er wird die strenge Penny 2.0 von nun an erleben dürfen. 
Da hat er sich selber zuzuschreiben. 

Penny 2.0. Ein Update mit Fehlern und vor allem eines, das einen ganz schönen Knacks bekommen hat. 

Datet euch ab und zu mal up. Manchmal muss das sein. 

Eure Penny, die ihre Motivation hoffentlich wieder findet...❤️