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Donnerstag, 8. Januar 2015

"Mann über Bord!" oder warum man nicht für alles und jeden den Rettungsring werfen muss

"Ich bin nicht der Typ, der seine Hupen überall herausholt", sprachs. 


Situation 1: 23.12.2014

Dann wurde mit Freunden ein kinder- und stillfreundliches Café zum Brunchen besucht. 
Acht Erwachsene, vier tollkühne Herumtobkinder plus unser Minimolekül. 
Alle 12 Personen waren des eigenständigen Essens mächtig, konnten schnabulieren und selbstbestimmen, ob nun ein weiteres Croissant (die waren soooo lecker) oder eines dieser ebenfalls delikaten Laugenbrötchen oder gar beides auf dem Teller landet. 
Bloß der Miniwutz konnte das nicht. Und er hielt durch und durch und durch. 
Bis er eben nicht mehr durchhielt und Hunger bekam. 
Und so hatte ich genau zwei Optionen: 

- Nach Hause fahren, was einen Weg von etwa 30 Minuten bedeutete und einen bis dahin weiterhin äußerst unleidlichen Säugling. 

- Meine Prinzipien über Bord werfen und die Bedürfnisse des kleinen Wesens vorrangig und vor allem schnell zu stillen. 

Und natürlich stellte sich in dem Moment eigentlich gar keine Frage. 
Ich setzte mich in die Ecke der kleinen Sitzbank, legte den Kleinen an und bedeckte mich und auch ein wenig ihn gekonnt. 
Es ging. Auch wenn ich mich zunächst sehr unwohl fühlte, denn das wich letztlich dem Wissen, dass der Kleine das jetzt brauchte, damit es ihm gutging. 


Situation 2: 07.01.2015

Und dann wurde ich die, die in einer schäbigen Umkleide saß, um ihr unglückliches Baby zu versorgen. 

Natürlich tat es nicht weh. Und es war kein Drama. Es gibt aber auch kein größeres Drama als ein gellend nach Hunger schreiendes kleines Wesen. 
Das zerreisst doch das Herz und ich für meinen Teil werde dann sehr unruhig, weil ich das nicht gut haben kann.

Und genau deshalb ist es dann scheißegal, ob die Hupen jetzt auf einem ungemütlichen Hocker ausgepackt werden müssen und man unbequem dort draufhängt, wenn nur das kleine Gesichtchen sich entspannt und wieder zufrieden wirkt. 
Wenn die zusammengekniffenen Augen wieder riesig werden und mich fixieren. 
Wenn die geballten Fäustchen relaxten Händchen zugunsten weichen. 
Das allein zählt. 
Prinzipien?
Drauf geschissen und über Bord geworfen. 
Es ist nicht weniger unpraktisch. 
Nicht weniger anstrengend. 
Aber es ist das Richtige. 
Für ihn. 


Ich glaube ich bin echt eine richtige Mutter! 


Werft eure Prinzipien zwischendurch auch mal in den Überprüfungskanal. 
Wer es schafft dort zu überlegen und nicht unterzugehen, ist ein richtiges Prinzip. Die abgesoffenen waren vielleicht zu dem Zeitpunkt, an dem sie gemacht wurden, richtig, scheinen aber nun ausgedient zu haben. 
Das ist auch völlig okay. 
Denn "Stillstand ist der Tod. Geh voran, bleibt alles anders"!

Das sagt der Herbert. Und was der Herbert sagt, ist klug und stimmt. Das dürft ihr mir glauben. 


Eure sich selber treugebliebene PrinzipienüberBord-Werferin Penny ❤️




10 Kommentare:

  1. Ja mein Pennyherz, Du bist eine RICHTIGE Mutter :-) Und das kleine Raubtier wird ewig froh sein, dass Du die Prinzipien die Rampe runter geschubst hast!!! Denn wir wissen doch beide, dass mit Hunger (und erst Recht dann nicht mehr mit uns) nicht gut Kirschen essen ist :-)

    Ich drück Dich wie immer ganz fest!!! Deine Kitty ♥

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    1. Das stimmt, liebster Kitty-Schatz: Hunger is wat für'n Aaaasch.

      So sagt man das hier und es stimmt.
      Ich drücke dich ebenfalls wie immer mindestens drei Stufen fester als du mich. :-*

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  2. Ich stimmt Kitty total zu! Richtig bist du und toll. Eine tolle richtige Mama. So. Hunger? Janz schlecht...
    Ich finde übrigens auch Herberts Worte richtig und toll. Toller Mann. Wahre Worte und überhaupt.
    Knuddel dich Süße ♥

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    1. Warst du schon einmal auf einem seiner Konzerte?
      Ich versichere dir: Es lohnt sich. Ebenfalls wie sein neues Album. ❤️
      Dicker Kuss

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    2. Ja ich war schon auf 3 Konzerten ♥ und es war so toll! Das neue Album hab ich noch nicht...aber du bringst mich auf die Idee mir das zu wünschen ;)
      Kuss zurück

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  3. Ich kann mich nur anschließen, du bist eine richtig tolle Mutter !

    Drück dich!

    Birgit

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    1. Und zwar eine, die ihm jeden Tag ein paar tolle Socken anzieht. ❤️

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    2. "Breitestesgrinsenever"❤

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  4. Ja, du bist eine richtig tolle Mutter!
    Und der Herbert, der hat recht. ;-)

    *Drück dich*

    LG Carinchen

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    1. Der Herbert, kleines Carinchen, ist wie ein Wahrsager. Sind wir uns einig, gell?! :)))

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