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Freitag, 8. Januar 2016

Gelöscht.

Gestern Abend fiel er mir nach einigen Monaten wieder ein. Ich habe so etwas manchmal. Da kommt irgendwas lang Weggelegtes in meine Hirse und ich kann nicht erklären wieso. 
Nun ja, ich tippte also die Adresse in den Browser. Es tat sich nichts. Vielleicht kein Internet? Keine Ahnung was das jetzt wieder soll. Also nochmal. 

...
Das gibt es doch nicht! 
Wo ist er hin?
Gibt es den Anbieter denn noch? 
Google. Google. Nichts. Wie vom Erdboden verschluckt. 

Ich konnte mich nicht von ihm verabschieden. Hunderte Posts, tausende Schnipselgedanken und ein großer Teil meiner Vergangenheit in verschriftlicher Form sind einfach weg. 

Irgendwie ist es komisch. Nichts davon habe ich abgespeichert. Nichts davon ist im Netz auffindbar. Warum auch immer. 

Es ist als ob er und damit auch das Erlebte niemals existiert haben.

Jemand hat LÖSCHEN gedrückt und futsch alles weg.  

Ich wäre natürlich gerne vorher gewarnt worden: "Hey Penny, dein alter Blog, also der mit den unzählig vielen Geschichten, mit den ganzen wilden Erlebnissen, also der wird in den nächsten Wochen weg sein. Also falls du noch was retten willst..."

Und dann hätte ich kurz geschluckt. Nachgedacht. Und meine Antwort formuliert: 

"Danke für die Info. Teile kann ich nicht retten. Wenn, dann müsste ich ALLES speichern. Weil das ja auch alles zusammengehört. Weil man das nicht so trennen kann in "ach, das war ja doch gut" und "ne, das MUSS weg"! Weil das ja alles mein Leben war und ist."

Und in meinem Herzen hätte ich längst entschieden NICHTS zu retten. 
Weil ich heute daraus extrem bestärkt hervorgehe. Weil Narben dazugehören und mich nicht (mehr) belasten. Und weil das alles eben zur Vergangenheit gehört. Und ich heute nunmal die bin, die ich auch dadurch gemacht wurde.
Ich brauche diesen alten Blog nicht mehr  dafür, um immer und immer wieder nachzulesen wie beschissen viele Momente waren. Ich brauche keine Erinnerung, so wie man es manchmal braucht, wenn es einem mies geht, so nach dem Motto: "Lies mal, was du alles erlebt hast. Dann weißt du wie gut es dir jetzt geht!"

Ich weiß das alles so zu schätzen und das wird niemals aufhören. 
Kein unfreundliches Problem der Welt wird mich mehr umhauen. 

Und meinem Blog winke ich liebevoll und keineswegs wehmütig zum Abschied hinterher. 

Danke für dich. Für Bloodflower. Für alles.

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