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Montag, 20. Juli 2015

Die Stimme aus der Versenkung

Das klingt wie eine astreine Drei Fragezeichen Kassette. Ist aber total unspektakulär nur ein Penny-Posttitel. Zugegeben er lässt Unheimliches erahnen und ich werde mir auch unheimlich viel Mühe geben diesen Eintrag absolut gruselig unheimlich zu schreiben.

Aber Haaaallooooo erstmal, ihr Lieben, falls noch überhaupt jemand da ist? Und ja, ich kokettiere ein miniwinziges Bisschen, denn nach meiner Statistik verirren sich hier täglich viele von euch, die sich vermutlich noch immer fragen a) "Was hat Penny denn heute im Tagesangebot?" oder b) ehrlich wissen wollen, was im Moleküluniversum für neue Stumpfsinnigkeiten eingekehrt sind? 

Nun, ich werde heute ein gepflegtes, toootaaaal unheimliches Statement dazu zu meinem Besten geben. 
Außerdem- und das finde ich unheimlich rührend - hat die liebe Wonderland Isa (Wer die nicht kennt, hat die Welt verpennt!) eine Art Vermisstenanzeige getwittert, die mich aus meiner lethargischen Haltung endgültig herauskatapultierte und ich nun diese Zeilen tippe.


Zunächst einmal möchte ich eine kurze Gedenkminute für Zerfetzi, unsere alte Waschmaschine einlegen.

Liebe Fetzi,

du warst von Anfang an eine sehr schwierige Persönlichkeit und machtest es mir nicht leicht dich zu mögen. Nun bist du am Samstag in die ewigen Maschinengründe gegangen, nicht ohne natürlich ordnungsgemäß den Jordan zu überqueren, weswegen der Waschkeller dann zwangsläufig komplett überflutet wurde und ich muss dir heute, nach einigen Stunden des Abstands sagen: "Tschüss, du selten dämliches Waschmaschinenexemplar, genug der Zerfetzungen, deine Nachfolgerin, in wunderschönstem neuem Weiß, DIE wird es bringen! Mit der bin ich schon jetzt ganz dicke und dich habe ich fast vergessen. Ich warte lediglich auf die nervtötende Klüngelskerlbimmel, hechte dann raus und sage dem Klüngelskerl, dass er unverzüglich deine unheimlichen und nicht mehr ansehnlichen Überreste aus dem Keller verschwinden lassen möge!"

Dann möchte ich noch etwas zu Rentnern loswerden. Und zwar zu solchen, die mit Reisegruppen verreisen. In komfortablen Reisebussen. Und zu jenen, die die Raststätten dieser Welt belagern, vornehmlich die Toiletten: "Ich finde euch scheisse!" und das kam so...

Mit einem Baby weite Autostrecken zu fahren, heisst auch mehrmals Pausen zu machen. Mal hat das Kind einfach Hunger oder Durst, mal muss es aus dem engen Sitz raus um sich zu bewegen und manchmal soll es sogar vorkommen, dass die Windel vollgekackt ist.
Zu diesem Zwecke gibt es Sanifair-WC. Und ich kann sie generell - zumindest die, die wir anfuhren - ausnahmslos weiterempfehlen. Eigentlich kostet das Nutzen der Toiletten 50 Cent, die jedoch beim Kauf von Kaffee oder sonstwas an der Raststätte verrechnet werden. Die Babywickelräume jedoch sind noch vor der Sanifair-Ticketmaschine, was ich erstaunt und wohlwollend (mit Dickmopsindiander* Minimolekül im Arm, zentnerschwerer Wickeltasche um die Schultern nach Kleingeld zu wühlen....wuuuhaaaaa) feststellte. Leider, leider sind diese Wickelräume teilweise in einem Behinderten-WC integriert. Oder aber könnte man sagen, dass die Behinderten-WCs in den Wickelräumen integriert sind. Das würden die besagten Rentner mit einem dezenten Hauer mit dem Regenschirm auf meinen Kopf quittieren, aber ist ja gerade keiner in der Nähe...
Jedenfalls stehe ich nun mit meinem DMI*-Baby vor einer Schiebetür. Davor steht eine ältere Dame, allerdings mit dem Rücken zur Tür. Ich sehe, dass die Tür offen steht und denke mir:" Nun, das ist eine offene Tür. Die Frau macht keine Anstalten reinzugehen, das Minimolekül braucht eine neue Windel, also..." und schiebe gerade die Tür auf, als die alte Frau sich unheimlich hexenschnell umdreht, an meinen Arm grabscht und harsch spricht: "Da ist besetzt!" Ich sage verwundert, dass man das leichter erkennen würde, wenn die Person IM KLO die Tür abschließen würde, was die Oma dazu veranlasst mit mir folgende Unterhaltung zu starten:
"Sie brauchen einen Schlüssel!" (winkt mit ihrem!)
"Wenn man sogar einen Schlüssel bekommt, warum schließt man dann nicht ab?"
"Sie DÜRFEN hier nicht rein. Sie brauchen den Schlüssel! Und was wollen SIE da drin?"
"Ich möchte gerne meinen Sohn wickeln."
In dem Moment kommt eine Reinigungsfrau. Sie sieht mich, vollbepackt vor der noch immer halb offenstehenden Tür stehen und sagt: "Gehen Sie doch da rein. Das Baby braucht doch sicher eine Windel?"
"Da ist BESETZT!", schreit nun die feine Dame die Reinigungsfrau an.
"Die Tür ist aber offen", sagt diese kopfschüttelnd und guckt mich so an als wolle sie mir sagen: "Sorry, ich hab es versucht!"
"Die DARF hier nicht rein. Die hat gar keinen Schlüssel!", tönt es weiter.
Ich ignoriere stoisch.
"Warum gehen SIE nicht da hin (zeigt auf die Duschräume) mit DEM (zeigt auf das Minimolekül!)?"
"Weil exakt HIER der Wickeltisch ist. In DIESEM Raum. Und ich DORT wickeln werde."
"Was soll das, dass DA gewickelt wird?"
Ich drehe mich weiter um und warte.
Die Schiebetür öffnet sich, und Martha, eine schlanke, rüstige, unheimlich fitte ältere Frau erscheint. Meine Freundinnen-Oma schiebt sich blitzschnell in die Tür und sagt: "Die hat keinen Schlüssel und will da wickeln. Ist da ein Wickeltisch?"
Mittlerweile ersticke ich die Oma sanft mit einem rauhaardackelbestickten Kissen. Oder schubse sie ERST eine sehr steile Kellertreppe runter (nicht ohne vorher mit einem Schlüssel die Kellertür vor ihren Augen aufzuschließen!) und wenn sie dann noch atmet, DANN kommt noch zum guten Schluss die Kissennummer. In Gedanken. Ommmmmmmmmm.
Die "Ich bin zu dumm die Tür zu schließen-Oma" möchte nun auch mit mir reden: "Sie müssen den Schlüssel haben! Sonst dürfen sie da nicht rein."
Drinnen vernehme ich das Rauschen der Spülung. Die Schiebetür öffnet sich, die Reinemachfrau lehnt sich gespannt an ihren Schrubber, Ömchen will sich durchzwängen und die Tür mir vor der Nase verriegeln, ich aber bin flinker und schiebe mich durch den Spalt.
Ich höre sie draußen brüllen: "Das gibt es doch nicht: Ohne SCHLÜSSEL! Ohne Schlüssel!", schließe hastig die Tür und drehe den Knauf um abzuschließen. Ohne Schlüssel. Den braucht man dafür nicht.
Und weil ich dermaßen angewidert bin, wickle ich in aller seelenruhe den Zwerg und gehe dann ihn dabei auf dem Arm haltend das erste Mal auf eine wirklich seeeeeehr bequeme Behindertentoilette, lasse laufen und denke dabei: "Hoffentlich hört sie jetzt meinen Pipistrahl und fällt vor Entrüstung in ein tieeeeeeefes Koma und dann komme ich mit meinem Kissen..."


So, ich wollte euch eigentlich noch weitere Episoden aus dem Hause Herzmolekül liefern, aber das Minimolekül ist soeben aus seinem Mittagsschlaf erwacht und wir müssen an unserem Renter-Verteidigungsprogramm feilen!

In den nächsten Tagen lest ihr wieder von mir. Ich bin nämlich (ja, ja...gääääääähnt ihr mal alle) nominiert (und dieses Mal in ääääächt) und zudem gibt es hier noch die ein oder andere Sache, die geschrieben werden muss.


Bis dahin lasst euch nicht vom Klo vertreiben.

Das wünscht euch eure Pipi-Penny, die unheimlich gerne unheimlich ist :)



 


8 Kommentare:

  1. Pennylein, du bist die tollste, lustigste Knutschkugel, die mir je unter gekommen ist 😄 Ich sehe dich förmlich vor mir, selig und siegessicher grinsend auf dem Pott 😂

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    1. Im Pott lebend, auf dem Pott sitzend...dieser Pott zieht sich wie ein roter Faden durch mein Leben! *kicher*

      Komm her, ich drücke euch drei. ❤️

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  2. Danke!!! Ich dachte schon, dass der miese Tag auch mies enden würde. Aber nein - du hast meinen Abend gerettet! Habe mich gerade schlapp gelacht :-)

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    1. Oh nein, Lisa, was ist los? Was machen eure Hochzeitsvorbereitungen und überhaupt: Wie geht es dir?

      Schön, wenn ich ...äh, wenn dich die alten Menschen etwas erheitern konnten! :-*

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  3. Herrrrrrlich, Penny! Ich kann mir diese Oma-Schlüssel-Szene so gut vorstellen. Ich wäre gerne dabei gewesen. :-)))))))

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  4. Das ist ja wieder einfach nur gut !Ich liebe diese Begegnungen mit Reisebussen an den Raststätten!

    LG
    Birgit

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    1. Ich liiiiiiebe diese Begegnungen auch. Nicht. Hihi. ;)))

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