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Montag, 11. August 2014

Berlin Teil I: Ik glob wir sind hier falsch, wa?

Hochverehrte Molekültanzgang,

ik bin wieda da, wa!
Und zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich das äußerst blöde finde.
Es waren tolle Tage mit ganz viel Sonne und Trubel und alldem, was ich an Berlin einfach liebe. 
Außer eine Sache, die war absolut irritierend und beunruhigend und besorgniserregend. Gänsehaut machend.  Ich mag euch höchst ungern ängstigen, aber es gehen in der buntesten Stadt Deutschlands ganz komische Dinge von statten. Man muss sich daran, wenn der erste Schock überwunden ist und man noch drei Mal auf die Schilder schaut, um sich zu vergewissern, dass man auch wirklich und leibhaftig in der richtigen Stadt gelandet ist, zunächst gewöhnen. 
Überall sucht man die versteckte Kamera. Man erwartet, dass das jetzt eine riiiiiiiesige Ausnahme war und geht selbstverständlich davon aus, dass es sich um einen Zugezogenen, keinesfalls aber Ur-Berliner gehandelt haben kann. 
Aber wenn es sich vier ganze Tage lang durchzieht und wenn man sich immer ganz zaghaft heranwagt und dann stets damit konfrontiert wird, dann wird es irgendwann wahr. Man begreift. Und bleibt dennoch verwirrt. 
Um es kurz zu machen: Die Berliner, jene sich bei unseren letzten Besuchen durchweg naja, sagen wir UNBEGEISTERT über uns gezeigt haben, die waren alle dermaßen toll. Und freundlich. Höflich. Absolut liebenswert. 
Der erste Taxifahrer: toll. 
Die Hotelmenschen: alle toll. Toll. Toll. 
Der zweite Taxifahrer: soooo unfassbar toll. Was er uns alles erzählte in seiner Berliner Art und wie gerne wir ihm einfach nur fasziniert zuhörten, wenn er von seinen Hausbesetzerzeiten mit Ton, Steine, Scherben berichtete oder von seinem Versuch als Hotelier vom Taxifahren wegzukommen. Einfach schön. Spannend. Und toll. Ja. 
Die Klodamen stadtweit: wundervoll.
Ich weiß gar nicht wie oft ich artig in einer Klogängerinnenschlange (Respekt, super Wort!) anstand und mich eine dieser kleinen Klodamen am Arm packte und mich auf irgendwelche sofort freien Sonder-Exclusiv-Geheim-WCs mit den Worten: "Sie brauchen doch hier nüsch inna Schlange warten!" lotste. 
Einfach unfassbar. Mittlerweile bin ich der festen Überzeugung, dass es ein Berliner Klodamen-Abkommen gibt: Schwangere bitte bevorzugt Pipi machen lassen! 
Ich fand es toll. Auch wenn ich mich öfter dabei erwischte, dass ich erstmal gar nicht kapierte, warum ich da jetzt drauf darf. :)
Der Personalkontrollmann im Reichstagsgebäude: super. Nett. Witzig. 
Die Dame, die uns durch den Reichstag führte: total freundlich. Auch toll.
Die Restaurantmenschen: super. "Sie dürfen diese Pizza nicht essen, denn der Schinken kommt roh drauf!"
Oder die Frage von Herrn Herzmolekül: "Kann ich anstatt des Gurkensalates Bratkartoffeln dazu bekommen?" und die dazugehörige Antwort des Wirtes (übrigens des Wirtes der DICKEN WIRTIN!): "Warum eigentlich nicht?".
ZUCKER. Wirklich. 

Ja, es mag euch vielleicht genauso fassungslos machen wie uns, aber wenn man sich erstmal daran gewöhnt hat, dass die Berliner Schnauze, das Ruppige und Stoffelige sich offenbar in die hinterste Ecke verzogen haben, dann ist das eine wunderbare Sache. 
Ich erinnere mich an Aufenthalte, da sind wir möglichst unauffällig an der Rezeption vorbeigeschlichen, um ja nicht angepfiffen zu werden. Oder wir sind eher 2356 km durch die Gegend gerannt, anstatt von einem augenrollenden Berliner eine pampige Antwort zu kassieren. Aber dieses Mal war alles anders. 

Gleich waren übrigens die sonstigen Berliner Kuriositäten. 
Es gehört einfach dazu, dass man von einem Punk, der unweit des Restaurants in dem man gerade isst seine Bierflaschen trinkt und fröhlich herumschnorrt, um die Reste seiner Speise gebeten wird. 
Oder dass der Udo auf seinem Bistrostuhl vor seinem Salon herumsitzt und sich von hysterischen Rentnern anquatschen lässt. 

Es ist wie es ist: Eine sooooooo facettenreiche Stadt, die ich jetzt schon vermisse. 

Des Rätsels Lösung folgt noch in einem zweiten Berlin Teil, in dem es auch um mein "erstes Mal" im August gehen wird. 
Zumindest hat die liebe Birgit die Stadt richtig erraten. Aber diese drei Interpunktionszeichen-Denkaufgabe, also Mädels...also wirklich. Nun denn, ihr erfahrt es im nächsten Post! 

Ik herze Euch!

Eure Großstadt-Penny



12 Kommentare:

  1. Schön, das du wieder da bist und das ihr ein paar schöne Tage hattet.So so in Berlin seit ihr gewesen, da war ich auch schon einmal! Ist zwar schon etwas länger her (gut sagen wir 11 Jahre), aber es ist dort wirklich schön! Wir haben damals auch viel besichtigt!
    Ich freu mich schon auf des Rätsels Lösung, stehe nämlich weiterhin auf dem Schlauch! ;-)

    *Knutscher*

    Carinchen

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  2. Juhuu, die Penny ist wieder da. Aber wenn ich das so lese warte ich mit meinem Berlin-Besuch wohl doch bis ich schwanger bin :P

    Ne, Spaß beiseite: Berlin steht ganz oben auf meiner Städte-die-ich-unbedingt-mal-sehen-Will-Liste!

    Und nun setz ich mich wieder hin und warte gespannt auf den zweiten Teil :))

    Dicker Drücker!! <3

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    1. Unbedingt. Es ist dort ebenso hervorragend unschwanger. Versprochen. Überall gibt es was zu sehen. Ach, ich liebe diese Stadt. Und wenn du dort rumkugelst, dann kommst du eben in den Klodamen-Geheimabkommen-Genuss. :) So oder so: Es ist toll dort! :)
      :-*

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  3. Hey Honey, schön dass Du wieder da bist und noch schöner, dass Du eine tolle Zeit hattest!! :-) Da mein bester Freund ein Ur-Berliner ist, war ich schon sooo oft dort, kann aber überhaupt nie irgend etwas Negatives über die Menschen dort berichten. Warst Du denn vorher auch immer im richtigen Berlin?? :-)

    Hier noch mein absolutes Berliner Lieblingsgedicht (haha):

    "Ick sitz inna Küche und ess Klopps. Auf einmal klopp´s!
    Ick steh auf und kiecke, wer steht draußen??? ICKE :-)))))"

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    1. Dat Jedicht merkt ikke mia. Dit jefällt wa! :)
      Ich schwöre die bisherigen Male waren wir im gleichen Berlin. Wir haben nur sonst immer in Friedrichshain gewohnt, dieses Mal im soooo zauberhaften Charlottenburg. Und zunächst fehlte uns fast die Stoffeligkeit. :)))
      Dein bester Freund zählt da jetzt üüüüüberhaupt nicht. Der muss ja nett und liebenswürdig sein, wenn du mit ihm befreundet bist! :-*

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    2. Da hast Du natürlich Recht. Gutaussehend, bezaubernd, charmant, witzig und unglaublich toll gehören ebenso dazu - wie ich eben ;-)))) (Bescheidenheit ist mein 2. Vorname)..
      Uiuiui, und er wohnt in Friedrichshain - mensch Pennylein, das versteh ich jetzt nicht... Aber gut wenn Ihr dennoch positive Erfahrungen mit unserer tollen Hauptstadt gemacht habt, dit find ick dufte :-*

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  4. Ahhh da ist sie wieder! :* ein Willkommensknutsch von mir ♥ fabelhaft, dass du eine tolle Zeit hattest :) Ich bin sehr gespannt auf deinen 2. Teil ;)
    In Berlin war ich übrigens noch nie, aber so wie du davon erzählst will ich erst recht sowieso mal dahin!

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    1. Dicker Knutsch zurück. Und ganz ehrlich: Ihr müsst dort hin. Allein diese vielen Läden. Berliner Designer. Dekokram. Spezielles. Das wäre was für dich zum Staunen. Und dann noch die ganzen Sehenswürdigkeiten. Immer, wenn ich am Brandenburger Tor stehe, überkommt mich ein richtiger Schauer. Man spürt die historische Bedeutung an allen Ecken. Also, nichts wie hin. Ich kann euch ein soooooo zauberhaftes Hotel empfehlen. Da fühlst du dich garantiert wohl.

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  5. Ah, jetzt....
    Die drei ??? live auf der Berliner Waldbühne!!!!

    LG Sandra

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  6. Hui, eine Ratefüchsin. Ja, wir haben eine unter uns. :)))

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  7. Hi, hi.... Hab ich jetzt was gewonnen? ;-)))

    Berlin war ich auch schon, leider ewig her ( kurz nach dem Mauerfall ( man bin ich alt ;-)) muss ich malwieder hin.

    lg
    Birgit

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