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Samstag, 19. April 2014

Menschen mit Maschinengewehren bewachen den Eiffelturm und ein kleiner Kakao im La Fayettes für 3,80€ sowie durchgeknalllte spanische Omas

Kennen die Franzosen eigentlich noch was anderes als Baguettestangen? 
Ach so, falls ihr es nicht bemerkt, ik bin wieda da, wa! 
Jedenfalls finde ich die dortigen Essgewohnheiten ziemlich...naja...eintönig. Zumindest was das Frühstück anbelangt. Croissants, Baguettes, ein Käffchen und für die ganz Harten ein Zigarettchen: That's all. 
Und wenn ich frei habe, bin ich doch so eine ausgiebige Frühstückstussi. Mit allem Zipp und Zapp. Mit meiner liebsten Apfel-Zwiebel-Leberwurst (Wer das jetzt fies findet, den zwinge ich demnächst dazu sie mal zu kosten!) und mit einem leckeren Ei. Und mit Brotaufstrichen. Und mit Nuspli oder Erdnussbutter ganz zum Schluss. Ja, so eine bin ich. Und die Franzosen haben sich da irgendwie quer gestellt. Ich dann übrigens auch. Und so begrüßte ich die Pariser ganz gerne mit einem herzerfrischenden und nur weil es die falsche Sprache war nicht weniger freundlichem "Buongiorno"! 
Natürlich tat ich das nicht extra, aber ich bin im Französischen einfach nicht Zuhause. Und deswegen verwechselte ich auch ständig solche Floskeln, bestellte mir ein Aqua con gas ebenso selbstverständlich wie einen Café Latte. 
Also ehrlich gesagt ließ ich mir das eigentlich alles bestellen. Mein Herr Herzmolekül, der ist nämlich der hinreißendste französisch Sprecher der ganzen weiten Welt und ich hätte ihm stundenlang zuhören können, wenn er den "Signorinas" (kicher) das alles so wunderbar erklärte und für mich mit bestellte. 
Ansonsten war Paris natürlich wundervoll. 
Herrlichstes Wetter, unentwegter Sonnenschein und dieses Minimolekül an Bord, alles perfekt. 
Auch wenn zuerst mein Kreislauf, gepaart mit meiner wirklich absolut krassen Müdigkeit sich meldete und seit gestern in eine Art Dauerübelkeit übergegangen ist. 
Ehrlich gesagt, so pervers ihr das jetzt finden mögt, ich erfreue mich daran, wenn ich mal wieder kopfüber in der Kloschüssel hänge. 
Nicht, dass ich hier eine überzeugte Kotzerin bin, nö, aber dieses Übel sein und Herzrasen und all das Drum und Dran lässt mich wissen, dass da ein Minimolekül wächst und gedeiht. 
Und mal ehrlich: Gerade am Anfang ist das doch ziemlich beruhigend. So weiß ich wenigstens, dass da alles richtig zugeht und brauche mich bis zum nächsten Termin nicht verrückt machen. 
Und das hatten wir nämlich auch kurz mal in Paris. Also zumindest ich. 
Zack, kaum ging es mir einen Tag nicht ganz so übel, schon saß ich an der Seine und grübelte und sorgte mich. 
Und das fand der Detektiv Herzmolekül rasch heraus und sagte mir dann schlicht und ergreifend, dass ich jetzt einfach genießen solle und dürfe und überhaupt: Allet jut! 
Und das reichte dann auch wirklich, dass ich cool blieb (einige Minuten zuvor war ich schon drauf und dran mir in einer Apotheke 250 SST zu kaufen, um nur mal kurz nochmal zu testen!) und die Stadt und alles um uns herum einfach nur genoss. 
Demnach ist es vielleicht doch ganz verständlich, dass ich dieses Unwohl sein schön finde oder? 

Dann wäre noch von meinen offensichtlichen Aggressionen zu berichten:
Spanierin hinter mir im Sightseeing Bus. Die gute, etwa 65 Jahre alte Dame, beging gleich am Anfang unseres Zusammentreffens einen großen Fehler: Sie sang. Dies tat sie lautstark, schief und ehrlich gesagt ziemlich widerlich! 
Und selbst ein mehrmaliges Umdrehen und mit Blicken mahnen, übersah sie. 
Das war Fehler Nummer eins. Wobei, eigentlich Fehler Nummer zwei. Nummer eins war, dass sie sich hinter mich setzte und mir dementsprechend ins Ohr jaulte. 
Nummer drei war dann, dass dieses opulente Persönchen ständig wild aufsprang (dabei weiter schrie!) und mit ihrer Kamera auf meinem Kopf herumfuchtelte, weil ich offensichtlich ein gutes Stativ abgab. Da war ich dann kurz vor meinem Explodionsmodus. Aber als wir dann in die Nähe des Eiffelturms kamen und der Fahrer extra sagte man solle bitte sitzenbleiben und wir könnten gleich alle in Ruhe aussteigen und die olle  Tante dann wieder wie vom Affen gebissen aufsprang und mir ihre Ellenbogen beidseitig beim Fotografieren in den Kopf rammte, da platzte mir echt der Kragen: "DON'T DO THAT! SIT DOWN AND DON'T DO ANYTHING WHAT MAKES ME ANGRY!"
Und yeah, diese scharfen Worte ließen  die gute Frau dann völlig verdattert in ihren Sitz plumpsen, mein Mann prustete los (der schämt sich eigentlich meist für mich!) und erfreute sich an seiner Hormonfrau, die da so in Wallungen  geraten war! 

Jedenfalls sind wir nun wieder im Lande und wer glaubt, dass diese Tage das Wunder nun etwas begreiflicher gemacht hätten, der irrt gewaltig. 
Ganz ehrlich, es ist und bleibt ein Wunder. Eines von der Sorte, das man vermutlich erst versteht, wenn es da ist (oder man es das erste Mal fühlen darf)! Eines von denen, das so viele Menschen als Leichtigkeit und Selbstverständlichkeit Tag für Tag einfach hinnehmen, weil sie sich der immensen Bedeutung gar nicht bewusst sind. 
Aber ich weiß das. Und für mich wird es immer ein Wunder sein. 
Und all denjenigen, die auch auf dieses Wunder warten, denen drücke ich von Herzen meine Daumen. Und denen wünsche ich von Herzen, dass sie es auch erleben dürfen. 
Weil es jede(r) einzelne so sehr verdient hat! 
Ach, und ein paar Herzmoleküle lasse ich selbstverständlich auch frei. 
Mögen sie sich in den richtigen Herzen einnisten und Glück bringen! 

Eure Penny 

4 Kommentare:

  1. Willkommen zurück! :)
    Ja ja, französisches Frühstück finden viele nicht so toll.. ich persönlich kann damit ganz gut leben, ich bin nämlich so gar kein Frühstücker. Aber die frischen Croissants! MMMH! In Frankreich sind die nämlich - meiner Erfahrung nach - WIRKLICH KÖSTLICH. Hierzulande sind das immer nur so trockene Krümelschleudern.. bäh. Kann ich nix mit anfangen. Aber so ein frisches, noch warmes, französisches Croissant mit ein bisschen frischer, selbstgekochter Aprikosenmarmelade: der Himmel. Da würde ich sofort sämtliche Leberwurst für eintauschen. (Dabei liebe ich Leberwurst, in allen Variationen. Aber darf ich im Moment ja eh nicht. Im Gegensatz zu Croissants. Hah.)
    Und was die Kotzerei angeht: Ich kanns nachvollziehen. Ich hätte sie mir gewünscht, aber statt dessen die absolute Anzeichenlosigkeit bekommen. (Bis auf Müdigkeit.) Und das fand ich ehrlich gesagt irgendwie anstrengender als Übelkeit. Mit physischen Zipperlein komme ich deutlich besser klar als mit psychischen, ich kann sie nämlich ziemlich gut ignorieren, wenn ich das brauche. Aber na ja, will mal nicht jammern, immerhin ging ja soweit alles gut. :) Und ich freu mich, dass es das bei dir offenbar auch tut! Alles Liebe! <3

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  2. Penny Herzmolekuel19. April 2014 15:11
    Nenu, ich dachte Teewurst wäre tabu, aber Leberwurst?? Mach mich nicht schwach. Hier in meinem Ratgeber,nein, ich korrigiere, in einer meiner 25 Broschüren, die mir meine FÄ gab, steht nur was von roher Wurst, Aufschnitt, der nicht selbst frisch aufgeschnitten wurde und Teewurst! Gehört die Leberwurst auch dazu? Skandal!

    Dir auch alles Liebe! Sowieso!

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  3. Schön dass du wieder da bist meine Liebe ♥ und in diesem ganz speziellen Fall finde ich es prima, dass du so viel K**** musst ;) trotzdem wünsche ich dir, dass sich der Krümel bald anders bemerkbar macht als durch dieses Symptom...:))
    Ich liebe französisches Brot, ich bin kein Vollkornfan aber dafür auch ein Liebhaber ausgedehnten Frühstücks mit Ei, Saft, Wurst, Honig, Obst zum Naschen und alles was sonst noch dazu gehört...hmmmmmmm und gerne natürlich auch lang...also mit dir würd ich gern mal frühstücken gehn ;)

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    1. Ach, süße Wünschdirwas, du bist soooo ZUCKER! Und ich gebe die recht: Wir beiden sind die perfekten Frühstückzusammenschlemmertanten! Das passt. ❤️

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