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Dienstag, 4. Februar 2014

Der wunderbare Konjunktiv als Dauergast

Ich könnte mich heute über so manches Thema ausgiebig auslassen.
Da gäbe es zum Beispiel meine älteste Freundin B, deren Kind(er) mich bei jedem Besuch auf´s Neue verzückt(en), die ein wenig "schuld" daran ist, dass ich Lehrerin geworden bin, mit der ich schon so manche Episode (von pubertären Erlebnissen, über´s Abitur bis zum jetzigen Lebenszeitpunkt) erlebte und die leider ein wenig vergessen hat, dass dies so ist. Und während ich das schreibe, merke ich, dass das so eigentlich auch etwas ungerecht, aber dann auch wiederrum ehrlich empfunden ist.
Jedenfalls ist sie so emotional abgestumpft ausgeschaltet, dass sie nicht verstehen will oder kann, wenn ich an ihrer Loyalität etwas zweifle.
Oder aber sie versteht das sehr genau und ändert trotzdem nichts daran, weil dies nicht ihre Art ist? Dann allerdings würde ich sagen, dass sie ziemlich egoistisch UND illoyal ist.

Da ich diesen Eintrag mit einem wundervollen Konjunktiv begonnen habe, werde ich aber konsequent sein und diese ganze leidige Geschichte heute nicht thematisieren. Vielleicht täusche ich mich ja auch (was mir am liebsten wäre, denn Illoyalität ist so ziemlich das Schlimmste, was ich bei Herzensmenschen überhaupt gar nicht akzeptieren kann. Was ich übrigens auch niemals vergessen und schon gar nicht verzeihen würde. Nö! Da wäre ich nachtragend. Sauer. Weiter nachtragend UND ich würde niemals nie wieder mein Herz dementsprechend sperrangelweit der Person gegenüber öffnen!).

Somit erstmal genug!
Denn eigentlich habe ich heute was Schönes zu lesen.
Ein weiser Mensch, der zufälligerweise mein Herr Herzmolekül ist, hat mir heute eines der schönsten Lieder der letzten Zeit gezeigt.
Es geht um Wunder und darum, dass jemand all die wunderlichen, wunderschönen, wundervollen Wunder jeden Tag auf unserem Planeten zwar erlebt, sie jedoch offensichtlich nicht als Wunder anerkennt. 

Die Wellen die du siehst schlagen gegen diese Felsen
Seit drei Milliarden Jahren
Ob sie uns bemerken oder ob sie sich an irgendwas erinnern
Wir waren schon einmal kurz da
Haben alles getan
Es hat endlich geklappt
Halten etwas auf dem Arm das so aussieht wie wir
Es wird doppelt so schön
Es wird doppelt so viel
Wenn ich es teile mit dir – unendliche Weiten [...]

Selbst beim ersten Hören sog ich die Worte auf, wartete gespannt wie der Text weitergeht und war dann - aus mehreren Gründen - ziemlich bewegt.
Es ist ein wunderschöner und so wahrer Text. So viel passiert jeden Tag um uns herum, was wir gar nicht wahrnehmen. Oder wir nehmen es wahr und Andere schauen irritiert, verwundert, weil sie es nicht begreifen. Weil sie Dinge, die du und ich als Wunder mit großen Augen betrachten als gegeben und selbstverständlich betrachten. Vielleicht auch, weil sie ihre Wunder als Last empfinden. Oder es gibt Menschen, die sehen alles immer schwarz und haben deswegen gar keinen Sinn mehr für Wunder.


Besonders schön finde ich auch, dass Herr Herzmolekül dieses Lied auch so tiefgründig ehrlich findet. Denn dies bedeutet doch ganz klar: Unsere Moleküle ticken gleich. Wir glauben an Wunder. 

Ich wünsche jedem, dass er dies kann: an Wunder glauben. Wunder sehen. Wunder begreifen. Wunder als solche anerkennen. Nichts sollte selbstverständlich sein und niemand sollte - egal was auch geschieht - aufhören daran zu glauben, dass ALLE WUNDER auf dieser Welt geschehen können.
Das reicht doch eigentlich schon um einen Zauber im Leben zu haben, dass man daran glaubt, dass sie passieren können und nicht deswegen auch zwangsläufig müssen. Wenn das alle Herzensmoleküle dieser Welt fühlen würden, dann wäre es in vielen Herzen nicht so dunkel. Finster. Kalt.

Und genau aus diesem Grund glaube ich weiter an Wunder. An große Monsterwunder, kleine Miniwunder, mittelgroße Leuchtwunder. Und dabei höre ich laut Marteria - Welt der Wunder und erfreue mich daran, dass mein Herz Wunder zulässt! 

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