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Sonntag, 10. April 2016

Oft kopiert - nie erreicht: DU!?

Hallo ihr strubbeligen Hühner (und Hähne. Hähne sind ja eigentlich noch viel mehr des Strubbelns fähig wegen des Kamms...aber ob sich hier Hähne hinverirren...?),

ich bin ja derzeit als Bobby, die Baumeisterin unterwegs und komme nur zum Twittern. Da bin ich aber für mein Empfinden regelrecht (ich muss bei REGELRECHT immer an Stups denken. Und an Ingo. Und an WAAGERECHT. SÄGEBRECHT. Und das ist widerlich ehrlich gesagt, aber egal) fleißig. Und als Baumeisterin bin ich auch nur gedanklich im Einsatz, denn wir haben noch gar nicht die Schlüssel fürs Heim. Aber das ist eine andere Geschichte, die zu erzählen ich jetzt gar nicht will. 

Ich lese momentan ganz viele verschiedene Blogs (Twitter sei dank, denn da tummeln sich wirklich interessante Menschinnen) und viele von ihnen greifen ganz oft Themen auf, die mich berühren. Ansprechen. Oder mir sogar aus der Seele sprechen. 
Und dann lese ich entsprechende Artikel und denke mir: "Auf den Punkt gebracht. Da brauchst du gar nichts mehr zu zu schreiben. Alles gesagt!"

Und manchmal lese ich Dinge, die mich dann zu weiterführenden Ideen bringen. Die mich nachdenklich machen und mich dazu anregen selber mal wieder etwas zu schreiben. 
Beispielsweise die Sache mit der Individualität des Einzelnen. Sowohl des Kindes als auch des Erwachsenen. 
Ich bin so ein Mensch, der seitdem er denken kann seinem eigenen Kopf hat. Der oftmals einen Weg gegangen ist, der für die breite Masse nicht Mainstream gewesen ist. Und nicht-mainstreamige Wege sind ja in den Mainstream-Köpfen der Untergang. 
Meine Erziehung hat mir das nicht allzu leicht gemacht, denn ich bin nicht so freigeistig erzogen worden, wie ich es mir für jedes Kind wünschen würde. 
Ich bin mit Floskeln wie: "Das macht man nicht" und "Was sollen denn die Leute sagen" großgeworden. Und vor allem damit, dass elterliche Entscheidungen und ein elterliches NEIN nicht hinterfragt werden dürfen. Überhaupt waren Diskussionsversuche meinerseits nicht angebracht. 
Von klein auf wurde mir versucht mainstreamiges Handeln als richtiges (und zwar einzig richtiges) zu verkaufen. 
Aber ich war schon früh recht gewieft und tat das, was meine Eltern als stur und eigensinnig und eben falsch bezeichneten: Ich war ich!
Und ich schien nicht so ganz in ihr Erziehungskonzept zu passen, weil es eben ungemütlich von Elternseiten war. Ein Kind, das Erklärungen möchte? Ein Kind, das Entscheidungen und Verbote hinterfragt? Das gab es in ihren Köpfen nicht und doch gab es mich: Erstgeborene und aus welchem Grund auch immer REBELLIN! 
Es war nicht so, dass ich mich in der Schule rebellisch gehen ließ oder als Steinewerferin die Fensterscheiben der Nachbarschaft unsicher machte. Nein, ich war nur nicht bereit sämtliches "Das macht man nicht!" still und unauffällig zu akzeptieren und dann wurde es eben ungemütlich daheim. 

Mit den Jahren fand ich immer mehr meinen Weg. Der hatte auch Mainstream-Züge, allerdings nur frei gewählte: weil ich es so wollte. Weil mir etwas gefiel, auch wenn das dann eben teilweise massenkonform war. 
In der Schule stieß ich mit meiner Persönlichkeit auf Freunde wie Feinde. Jungs waren meist umgänglich und fanden meine ehrliche Art gut. Mädchen eher weniger. Ich war eben eine eher unangenehme Großschnauze. Schleimte mich nicht ein. Sagte, was ich dachte und spielte niemandem Sympathie vor, wenn er es mir nicht sympathisch war. Für mich war das normal. Für viele Mädchen war es unangepasst und anstrengend, da ich mich nicht an die "Ach-du-bist-soooo-hübsch-lass-mich-deine-Freundin-sein-Regeln" hielt. 

Aber natürlich hatte ich auch Freundinnen, aber Mädchenfreundschaften waren immer in meinen Augen problembehaftet. Beispielsweise diese Nachkauf-Freundinnen. Ich hatte etwas gekauft, einen Tag später trug die Freundin exakt die gleiche Jacke oder Hose. Das störte mich sehr. Ich kämpfte Zuhause für mein "Ich" und dann wurde ich im Freundeskreis imitiert? Ging gar nicht. 

Ich will nicht sagen, das meine Kindheit und Jugend total daneben waren, aber es war definitiv nicht einfach für mich. Vielleicht war aber auch genau das ziemlich gut, denn wäre ich sonst die Penny, die hier diese Zeilen tippt? Wäre ich so freigeistig, wenn es "normal" gewesen wäre das zu tun, was man fühlt und nicht das, was man tun sollte?

Ich hoffe es! Denn unser kleiner Minimolekülmann wird anders aufwachsen. Er bekommt immer für alle Herausforderungen, die er annimmt, egal ob er an ihnen scheitert oder sie überwindet, egal ob er Entscheidungen trifft, die nicht in unserem Sinne sind, egal ob er mutig oder ängstlich ist, Anerkennung und Lob!

Wir werden ihn bestärken. Immer. 
Und ihm das gesunde Selbstbewusstsein mit auf seinen Weg geben, dass ER - so wie er ist (wie er lacht und lebt und wütet und moppert und küsst und denkt) -PERFEKT ist. 

Und das wünsche ich einem jedem. Seid keine billige Kopie von irgendwem. Seid mutig einfach IHR zu sein. Mit Ecken und Kanten. Denn DAS seid ihr. Ein einzigartiges Molekül auf diesem Planeten! Unverwechselbar. 


Eure Penny, die jetzt mal verschweigt wie lange sie für diesen Post gebraucht hat. Und dass ihr Laptop (okay, ich habe ihn letztlich verhauen, aber ER hat angefangen) das Zeitliche gesegnet hat, das sage ich an dieser Stelle auch nicht. ❤️


  



2 Kommentare:

  1. Meine liebe einzigartige Penny, das ist ein toller Post!!! Und mit allem, was Du schreibst, stelle ich mich Dir in verschiedenen Lebensstadien vor und sehe Dich, wie Du heute bist :) Alles, was Du geschrieben hast, passt zu Dir - so muss es gewesen sein. Und das Schöne daran ist, dass Du DU bist und noch schöner ist, dass unsere Wege sich gekreuzt haben - auch freundschaftlich ♥ Das Minimolekül ist jetzt schon so bezaubernd, er wird mit seinem Charme, seinem Witz und seinem überaus zauberhaften Wesen noch viele Menschen in seinem Leben verzaubern.

    Ich drück Dich doll!!!

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  2. Erstmal fordere ich hier eine fette Sause ein. Über 100.000 Klicks, also hallo. Das muss doch bittedanke gefeiert werden ;)

    Genau SO möchte ich meinen Sohn erziehen. Dass er ER sein darf und ist. Und zwar immer. Und dass er weiß, dass er genau so geliebt wird. Ganz genau so wie er ist.

    Ich bin jemand, der das erst mit der Zeit gelernt hat. Dass ich mich nicht verbiegen und verstellen muss. Sondern dass ich genau so sein darf und soll wie ich eben bin. Und dass ich es wert bin, genau so gemocht zu werden.

    Und nun liebe Bobby: Hau weiter rein. Ich hoffe, wir kriegen hier mal das ein oder andere Baustellen-Bild zu sehen. Das wäre fabulös.

    :-*

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