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Mittwoch, 11. Februar 2015

Donna Quijote

Ich bin es gewohnt. 
Ich mache es unentwegt. 
Ich kämpfe. 
In der Schule leider gegen Windmühlen. 
Ich muss mir meine mir rechtlich zustehenden Stillpausen erkämpfen. 
Ich kämpfe dafür, dass ich nicht genau dann, wenn ich abpumpen müsste, für die Pausenaufsicht eingeteilt werde. 
Dass ich nicht all die zusätzlichen Vertretungsstunden (man muss sich das auf der Zunge zergehen lassen: Ich hatte sogar Vertretungszettel ohne Ende in meinem Fach für Tage, an denen ich mich noch im Mutterschutz befand!) geben muss, weil ich Zuhause ein Baby habe. Und es genügend andere Kollegen gibt. Jene, die NIE für solche Vertretungen eingesetzt werden, weil...
Ja, warum eigentlich nicht? 
Ich weiß es nicht. 
Auch ist es mir schleierhaft, warum man freie Tage in den Stundenplan einbauen kann, wenn Kollege "Faulste Socke der Welt" freitags immer Golfstunde hat, aber einer Mutter, die einen Säugling daheim
hat und die trotzdem mit voller Stundenzahl zurück kommt, nicht. 
Obwohl man es ihr versicherte. 
Plötzlich habe ich eben "Pech"!
Und ja, DAS macht es schwer. 
Die Klassen wiederrum nicht. 
Ich liebe meinen Beruf und auch wenn ich am Montag mit einem Gefühl der Nacktheit das noch schnorchelnde Herzmolekül-Nest verließ, so war ich in den Unterrichtsstunden ruhig und gelassen. 
Denn ich weiß, dass meine Beiden die paar Stunden gut alleine ohne mich auskommen. 
Und so erlebte ich in den ersten beiden Tagen als Mutter UND Lehrerin liebenswerte Schüler mit denen das Arbeiten wieder so viel Spaß machte. 
Lustige Anekdoten, die ich bereits nach dem ersten Tag daheim auf der Kaffeeplauderbank erzählen konnte. Dieses Mal hörte einfach noch ein weiteres Persönchen zu, als ich von einer verwirrten Seele und seinem Praktikumsrauswurf berichtete. 
Wenn ihr meint, dass das schon spannend klingt, dann muss ich euch enttäuschen, denn der Dienstag bot noch mehr Highlights. Ich sage nur Bundesverfassungsschutz und Autoschieberei. Aber dazu in einem gesonderten Post mehr...ihr müsst ja neugierig gemacht werden. Und ich kann schon mal verraten: Beides Stories haben es in sich. 

Ich weiß nicht wie meine langfristige Zukunft an dieser Schule sein wird, denn es sind zu viele Windmühlen gegen die ich gezwungen bin zu kämpfen. 
Das macht mich mürbe. 
Ich erwarte gar nicht viel, aber wir sind eben offenbar auch im Schulbetrieb nicht ganz so familien- und mütterfreundlich, wie immer suggeriert wird. 

Ich kämpfe weiter. 
Für meine Rechte. 
Für meine Familie. 

Ich bin Donna Quijote. 
Und reite am Ende des (Schul)Tages weiterhin mit Liebe überfülltem Herz zu meinen beiden Jungs! 
Dort ist kein Kampf. 
Dort wohnt die Liebe. 

Lasst euch nichts gefallen! 
Eure unterrichtende Mama-Penny, deren Minimolekül lacht. Und zwar so sehr, dass aus meinem Herzen die Liebesmoleküle nur so flattern. ❤️

10 Kommentare:

  1. Gehst du wirklich schon wieder arbeiten? Krass! Und RESPEKT!

    Ja man darf sich heutzutage wirklich nichts mehr gefallen lassen - sonst wird nur auf einem rumgetrampelt... also weiter so mit erhobener Lanze!

    Aber es hilft wenn zu Hause ein weiteres paar kleiner Zauberohren Mamas Geschichten lauscht.

    Alles Liebe!

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    1. Und das in einem System, was sich selber als so familienfreundlich empfindet. Ist klar, ne?!

      Zauberohren...was für ein süßer Begriff! ❤️

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  2. Es ist nicht schön zu lesen, dass du so für dein Recht kämpfen musst! Aber ich bin mir sicher du machst das schon ;-)

    Und auf deine Stories bin ich sehr gespannt.

    *Drück dich*

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    1. Manchmal ist es einfach ätzend. Kennst du ja selber. Manchmal mag man einfach nicht kämpfen.

      Drück dich feste zurück! :-*

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  3. Meine fabelhafte Donna-Kerstin, was für Ärsche!!! Sorry, aber ist doch so... Erst macht man einen auf familienfreundlich und supertolerant und wenn´s dann soweit ist, dann gucken alle weg und keiner kann sich erinnern, denn es bestünde ja durchaus die Möglichkeit, dass der ein oder andere Schnarchzapfen statt Dir die Pausenaufsicht übernehmen muss. Ich finds unter aller S*A*U aber ich weiß, dass Du weiter kämpfen wirst und Dir nichts gefallen lässt. Richtig so!!! Auch wenn es nervt und man sich in manchen Dingen einfach etwas mehr Menschlichkeit und Unterstützung erhoffen würde, aber in unserer Gesellschaft wohl leider nicht selbstverständlich!!! Ich drück Dich und bin natürlich obermegasuperstolz, wie Du das alles wuppst!!! Du bist eben Superwoman ♥♥♥

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    1. Kitty-Schatz, irgendwas lässt mich glauben, dass dir mein Künstlername sehr zusagt?! Kann das sein? 😂😂
      Ja, ich kämpfe und mittlerweile bin ich regelrecht bissig. Glaube mir, das geht. Wozu haben wir schließlich Kampf-Ellenbogen bekommen?
      Danke für deine schönen Worte...so viel Lob hab ich gar nicht verdient. ❤️❤️❤️
      Ich knutsch dich, meine Lieblings-Motivatorin. 😘

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  4. Ich finde es wirklich heftig, dass du schon wieder arbeiten gehst. Umso größer ist mein Unverständnis mit den Vertretungsstunden usw... Frechheit, die sollten sich doch freuen, dass du wieder da bist.

    Ich hasse Windmühlen!!

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    1. Liebste Storchi,

      es ist nicht sooooo schlimm. Also die Arbeitszeit an sich ist ganz furchtbar human. Ich bin um 12 Uhr oder 11 Uhr eigentlich immer wieder zurück. Das ist als volle Stelle sicher anders als ein Bürojob, aber natürlich dennoch herausfordernd. Dem fühle ich mich aber gewachsen, im Gegensatz zu den Windmühlen, die da so im Weg herumstehen.
      Liebe Grüße auch an den kleinen Herrn Ministorchi! ;)

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  5. Penny, dein Schulleiter ist wirklich extrem und höchst unsympathisch! Anstatt sich zu freuen, dass du so früh wieder kommst, legt er Steine in den Schulweg. Soll ich da mal vorbeikommen und ihm eine Standpauke im Bezug auf Arbeitsrecht halten? Ich setzt auch meine Hornbrillenauf und schaue gaaanz streng! Knutsch dich!

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    1. Au jaaaaa, bitte. Ich weiß zwar nicht, ob es was bringt, aber es wäre eine Option, dass du herkommst. Die nehme ich! ❤️❤️❤️

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