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Montag, 3. März 2014

Du hier! Und nicht in Hollywood.

Luxus ist: 
Mitten in der Nacht das allerallerallererste Mal die Gelegenheit zu haben die Oscarnacht live mitzuverfolgen. 
Braucht man ja jetzt nicht wirklich, aber wenn man es dann kann, ist es Luxus!
Wobei ich wirklich anmerken muss, dass dieses roter_Teppich_Gefasel mich gerade ziemlich nervt. 
Und wenn "Wolf of Wallstreet" der Abräumer wird (wovon ich insgeheim ausgehe), dann finde ich das öde. 
Selten habe ich mich in einem Kinofilm dermaßen gelangweilt. 
Gut, "Into the wild" war damals auch dröge, aber da hatte mein damaliger noch Freund Bloodflower ein Einsehen und mogelte sich noch in einen anderen Film mit mir. 
Dafür war ich ihm sehr dankbar, auch wenn ich ob der unerlaubten Handlung schon etwas aufgeregt war. 
Jedenfalls fand ich Leo natürlich gut. Aber eben auch nicht mehr. 
Der Charakter, den er verkörperte, soll angeblich, obgleich er widerlich ist die Menschen auf seine Seite ziehen. 
Bei mir hat es nicht die Bohne funktioniert. Ich habe immer mal wieder versucht - gemütlich im Kinosessel eingekuschelt - meine Augen auszuruhen, aber aufgrund der kontinuierlichen Herumschreierei im Film, war selbst das nicht möglich. 
Und so etwas kann ich ja mal gar nicht leiden. 
Außerdem, und das ist mein Hauptkritikpunkt, kann ich mit diversen Drogentrips gar nichts anfangen. 
Ich finde das albern. Nervig. Langweilig. 
Vielleicht ist das unverschämt, nachdem ich noch vor einiger Zeit hier über meine Nasenspraysuchtvergangenheit geschrieben habe, aber es ist, wie es ist!
Und auch wenn der Leo alles gegeben hat, sich dermaßen sabbernd und fies aussehend im Vollrausch ans Steuer setzt und alle das als wahnsinnig tolle schauspielerische Leistung abfeiern, bleibe ich dabei: Langweilt mich!
Herr Herzmolekül rollt an dieser Stelle wieder die Augen und wird denken:"Du findest fast alles öde!" 
Ich korrigiere: Ich finde das öde, was öde ist! 
Ist doch ziemlich einfach, oder?

Das schon. 
Einfach war auch heute bis in die Puppen das Haus auf Vordermann zu bringen. 
Es tat gut.
Ja, das sind alles einfache Dinge!

Andere Sachen wiederum sind es nicht. 
Beispielsweise tue ich mich schwer den Hörer in die Hand zu nehmen und das verkorkste Verhältnis in irgendeiner Weise unverkorkster zu gestalten.
Ich bin in dieser Hinsicht regelrecht gelähmt. 
Seit 3 Wochen habe ich nun kein Bild und Ton von mir gegeben und ich kann das sich nicht ändern. Da bin ich blockiert. 
Ich habe die Nase davok voll von diversen Wehwehchen zu hören. Ich habe generell keine Lust auf weiteren Small Talk. Keine Lust auf "Es geht so schlecht!".
Als letztens die Frage kam, die mich dermaßen auf die Palme brachte, da wusste ich einfach: Es gibt derzeit einfach nichts mehr zu reden. 
"Was gibt es denn Neues?"
Ich bin froh, dass in unserem Leben alles ruhig verläuft. Wir leben. Und das ziemlich gut. Und sehr schön. 
Und da gibt es keine Neuigkeiten!
Und wenn ich nur nach den aktuellen News gefragt werde und das Interesse direkt abebbt, wenn ich sage:"Was soll es geben? Alles wie immer!", dann läuft etwas falsch. 
Ich war gereizt. Und schnippisch. 
Und auch das ist ein Zeichen, dass etwas falsch läuft. Aber gehörig. 
Ich wünsche mir, dass ich mir mein Herz und mein Interesse an Menschen, die ich liebe, niemals nehmen lasse. 
Ich wünsche mir, dass ich trotz vieler emotionaler Verkorkstheiten, die ich ertragen musste, niemals so werde!
Manchmal habe ich Angst davor. 
Ich will unter keinen Umständen so sein oder werden!
Viele wissen oft nicht, wenn sie über derzeitige unangenehme oder problematische Situationen nachdenken, wie es überhaupt angefangen, dass es nun so ist wie es ist. 
Wenn ich es mir so recht überlege, gibt es keinen richtigen Anfang. 
Es war im Grunde schon immer da. 
Zeitweise war es mal besser oder einfach unterdrückt. 
Man könnte es auch anders sagen: Wenn ich funktioniert habe, ohne meine eigene Meinung zu sagen, dann war alles ganz okay. 
Wenn ich nichts hinterfragte, nicht diskutierte, dann war es ganz okay. 
Leider gelang mir das nie gut. Und wenn dann nicht lange. 
Ich wollte reden. Meine Meinung vertreten. Beim Essen mich unterhalten und nicht gesagt bekommen, dass ich mich anders hinzusetzen hätte, weil mein Kopf die Sicht auf den TV versperrt. Ich wollte gelobt werden. Dass jemand stolz auf mich ist. Anerkennung. Bestärkung. Einfach das, was man so erwartet, wenn man dabei ist erwachsen zu werden. 
Stattdessen war alles selbstverständlich. 
Gutes Abi? Normal! 
Gratulieren? Auf die Schulter klopfen und sagen: "Hey, wir sind stolz auf dich!"
Nie!
Studium. Gleiches Spiel. 
Immer. 
Und so nabelte ich mich schon früh ab. 
Auch das passte nicht.
Aber ich suchte einfach das, was für so viele Andere in meinem Umfeld so selbstverständlich war: die bedingungslose Liebe!

Ja, das ist traurig. 
Es ist auch heute noch bitter, wenn ich meine Anfälle bekomme und mich bei meinem Herzensmann darüber auslasse. 
Aber so elendig und unrichtig dies auch alles ist, so macht es heute nichts mehr aus. 
Ich habe einen Mann an meiner Seite, der mir das Gefühl gibt, dass ich so wie ich bin wirklich okay bin. 
Der stolz auf mich ist und mir das zeigt. 
Der mich aufmuntert. Stets bestärkt und immer mehr an mich glaubt als ich es selber mache.

Ich brauche nicht angestrengt versuchen anders zu sein. 
Das hat nie funktioniert und würde es auch niemals. 
Ich darf trotzen. Stampfen. Wüten. Und lieb sein. Gleichermaßen. 
Das heißt nicht, dass er alles wortlos hinnimmt. Aber ich weiß, dass er mich so liebt wie ich bin. 

Und deswegen ist klar...

The Oscar goes to

Dir. Meinem Herrn Herzmolekül! 


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