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Montag, 24. März 2014

Der kleinste Schlitz im Fensterladen reicht/Für Wunder gibt es keineZeit

Manchmal muss man nicht wissen, dass alles gut werden wird. Oder kann.
Manchmal muss man sich nur die Mühe machen und den Vorhang ein klein Wenig mehr zur Seite schieben. Und dann geht man ganz nah an die Fensterscheibe, so nah, dass Nasenspitze und Stirn einen unerfreulichen, aber jetzt gerade so unsagbar notwendigen Dötschfleck hinterlassen. Denn nur so ist der Blick frei. 
Man kann dann die komische Alte, die tagein tagaus mit ihrem Gepäck die Straße entlangläuft ein wenig länger mit dem Blick verfolgen. 
Man hat mehr Zeit um ihren schlurfenden Schritt und ihre vom Alter gezeichnete Haut länger zu betrachten. 
Man hat einen Moment mehr, um sich in Gedanken zu verfangen, woher sie wohl kommen mag und wohin sie wohl so vollgepackt geht. Jeden Tag. Auf's Neue. 
Wenn man seinen Blick mitsamt der Nasenspitze etwas weiter unterhalb des Fensters richtet, dann kann man die in Kürze erblühende Lavendelpracht bestaunen. Man kann ihren Duft und die unzähligen Hummeln, die die Büschel bald gierig umkreisen werden, beinahe in der plattgedrückten Nase riechen. 
Und man kann in diesem Moment sagen, dass er so wie er ist, wundervoll ist. 

Manchmal muss ich nicht wissen, dass alles gut wird. 
Manchmal weiß ich einfach, dass es JETZT nicht nur gut, sondern schön und richtig ist. 
Und immer ist dann trotzdem natürlich sehr viel Zuversicht auf das was kommen mag tief im Herzen verankert. 
Aber das ist nicht beängstigend, sondern hinterlässt ein wohliges Gefühl der Vorfreude. Und es ist nicht spezifiziert. Nicht festgelegt auf den einen Moment. Nicht auf das eine Nun fixiert. 
Es ist eine gänzliche Freude auf all das weitere Schöne, was wir zulassen werden. 
Denn darum geht es doch letztlich immer:
Wie viel Glück und schöne Momente willst du deinen Herzmolekülen zumuten?

Ist es nicht viel mutiger an Träume und Wunder ganz fest, offensiv und bedingungslos zu glauben, als sich auf die finsteren Herzflecken zu konzentrieren? 
Ist es nicht viel riskanter auf das Glück zu vertrauen? Darauf zu setzen, dass auch an deinem und meinem Bahnhof, an der Endstation Sehnsucht der Zug einfährt und wir waghalsig auf einen seiner Wagons springen und versuchen einen der begehrten Sitzplätze zu ergattern?

Es ist mutig. 
Es ist das Mutigste und Gewagteste, was wir unseren Herzen zumuten können. 
Natürlich ist es das. 
Aber es ist auch der einzige wahrhaftige Weg, den ich immer gehen werde. 
Und dann werden wir dafür belohnt. 
So oder so. 

4 Kommentare:

  1. Liebe Penny, und wieder berührt mich dein Post zutiefst, bringt meine Moleküle in Wallung.
    Du hast Recht - und zwar vollkommen. Es ist definitiv der mutigste Weg überhaupt, zu hoffen, zu glauben und voll Vorfreude zu sein auf das was da kommen mag.
    Daher gehen wir jetzt hin und reservieren uns einfach unseren Platz im Zug! Fertig!
    Alles Liebe!

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    1. Liebe J.B, halte dich gut fest. Es geht im rasenden Tempo hinfort! :)

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  2. Liebe Penny,
    Trotz aller Rückschläge sehe ich mich immer noch als irgendwann-Mamma, und an meiner Hand ein kleines Mädchen mit langen braunen
    Zöpfen. Das ist mein Glaube und irgendwann wird es so sein.
    Liebe Grüsse
    Hanni

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    1. Liebe Hanni, ja, genau SO wird es sein! Ganz bestimmt! :-*

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