Ich habe vorhin Einladungskarten gestaltet. Was mich das an Nerven gekostet hat, lasse ich an dieser Stelle aus...Schnappatmung sage ich nur. Sehr, sehr extreme Schnappatmung.
Zurück zum Wesentlichen. Geburtstag. Einladungen. Zum zweiten Geburtstag. Unseres kleinen Menschleins. Ich will keineswegs angeben oder so, aber dieses Kind ist einfach großartig. Ich meine, gut, es schläft nicht so wirklich (derzeit Mittagsschlaf NUR gemeinsam auf der Couch, ich singe Lieder, die er fordert, er kuschelt sich auf mir liegend ein und schnaaaaaaaaaaarch. Abends/Nachts: Naja, lassen wir das mal außer acht. Es ist eben sehr gemütlich nach Monaten des Durchschlafens im eigenen Bettchen zwischen uns zu liegen. Ich kann´s verstehen, liege ja selber auch gerne in unserem Bett!) und es ist immer seeeeeeeehr früh wach, das kleine goldigste Geschöpf der Welt, aber es ist wirklich der HAMMER.
Jeden Tag bin ich auf´s Neue erstaunt, was unser Minimolekül alles kann, in welchem rasanten Tempo er etwas lernt und begreift. Ich will auch noch EINMAL in meinem Leben eine solch hohe Aufnahmebereitschaft haben. Dann lernte ich Japanisch, denke ich. Und eventuell auch das Kochen, aber so weit will ich mich jetzt nicht aus dem Fenster lehnen.
Gestern beispielsweise, da war ich nämlich (trotz Erkältung und Rachenentzündung) so fensterherauslehnig drauf, dass ich kochte. Gut, es waren nur Fertigkloßteig, aus jenem ich mit meinen zarten Kochfingerchen verdammt niedliche Klöße formte und Rotkohl aus dem Glas und von der Sauce reden wir bitte nicht, aber ich habe zusätzlich auch noch Bratwürstchen (NIE MEHR WIEDER! SO EINE SAUEREI) angebraten und hatte somit vier!!!!! Gasflammen gleichzeitig an und das war äh...gar nicht schön. Ich weiß nicht wie man daran Spaß haben kann stundenlang vor dem Herd zu stehen. Ich hatte danach auf alle Fälle keine Lust mehr. Und das ist jetzt ziemlich unpraktisch, denn ich habe mit großer Fresse Herrn Herzmolekül verkündet, dass ich einen Wochenplan erstellen werde, danach einkaufen gehe und das dann ab jetzt auf den Tisch kommt. Und er so:"Prima. Du machst das dann. Voll cool!!" Und ich im Kopf so:"Häääääääääh? Was hat er gesagt?"
Wie dem auch sei, irgendwie scheint er zu glauben, dass ich mich jetzt regelmäßig in die Gasflammen stürze, aber unter uns - kann er vergessen. Das ist einfach nichts für mich. Ich backe gerne Kuchen. Muffins. Irgendwas. Aber mit kochen habe ich es einfach nicht.
Ich bin schon wieder ganz galant abgedriftet. Das liegt an meinem vollen Kopf UND an der Tatsache, dass ich nach Monaten mal wieder einen Post mit dem Laptop tippe und nicht vom Handy aus. Da fliegen die Finger jetzt über die Tastatur.
Das Minimolekül. Das versteht natürlich noch nicht die Konsequenz des Ganzen, hat aber mehr und mehr ein Gespür dafür, dass wir bald noch ein Paar Babies hier herumliegen haben. Von Babies ist er derzeit ziemlich verzückt und ich werde einen Teufel (boar, die Teufelin. Gutes Stichwort. Ich könnte ja jetzt wieder abschweifen...) tun und ihm die Realität "Die werden sehr viel schreien. Und sehr viele Bautürme zerstören. Und sehr viel dich nerven." vor Augen halten. Nö, ich sage ihm stattdessen, dass es verdammt saulässig ist, dass er bald großer Bruder sein kann und das findet er - so glaube ich - auch und deswegen ist alles gut. Und wenn er sie dann wieder umtauschen möchte, dann können wir ihm immernoch verklickern, dass das nicht mehr drin ist. Aber wer weiß: Vielleicht will er sie ja auch behalten. Also freiwillig. Das wäre natürlich das Tollste für mein Mutterherz.
Und jetzt wird er zwei. Zwei Jahre. Mein Baby. Es ist krass. Und auch toll. Ich weiß noch wie ich heulte, als ich die 56 und die 62 und die 68...aussortieren musste. Weltuntergang im Pennyland. Tränenmeere. Ich wollte das nicht. Aber, so jetzt als total erfahrene Mutter, kann ich sagen: Doch, doch. Ist schon alles richtig. Es ist wunderschön, wenn sie Kuschelknautschbabies sind und stundenlang auf einem Liegen. Ohne sich zu wehren. Aber es ist ebenso ein unglaublich großes Glück seine Kinder aufwachsen sehen zu dürfen. Ihre Entwicklung mitzuerleben. Sie dabei zu begleiten. Mit ihnen Knetschnecken zu zaubern, Kreidestriche ÜBERALL wo sie nicht hingehören zu entfernen, zu erzählen und zu staunen. Denn man staunt ja unentwegt, wenn man das alles miterleben kann. Ich erinnere mich noch wehmütig an die Planungen des ersten Geburtstags. Das war hart. Sentimental. Teilweise ganz schwer. Und jetzt? Jetzt freue ich mich total, dass er schon alles bewusster miterleben kann. Dass er sich einen "Burtstagskuma" -> Geburtstagskuchen wünscht und überhaupt, dass er sich mitteilen kann, was er toll findet. Das ist so schön.
Und ich habe für die Planungen dieses Geburtstags Zeit. Wahnsinnig viel Zeit. Und auch das genieße ich in vollen Zügen: Wir haben jetzt zusammen nochmal ganz intensiv viel Alleine-Zeit. Für alles, wofür es dann im kommenden Jahr hektischer sein wird, wenn auch die Zeit füreinander bleiben wird. Denn sie ist mitunter das Wichtigste. Zeit. Und Liebe! >3
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