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Mittwoch, 16. Dezember 2015

Möge die Macht mit mir sein

Das Minimolekül fieberte und fieberte. Und zwar so extrem, dass wir am vergangenen Wochenende die Kinderklinik aufsuchten. Bei über 40 Grad und apathischem Kind war das für uns die einzige Lösung. 
Wir wurden wieder nach Hause geschickt. Keine bakterielle Infektion, ergo aussitzen. 
Das Thermometer kletterte dann auf 41 Grad. Also hieß es: Wadenwickel!
Und wisst ihr was?
Der kleine Wutz, der lag da so auf mir. An seinen Miniwaden die dicken Tücher. Sein ganzer Körper glühte und er ließ das alles geschehen. Ohne zu meckern. Er hielt meine Hand und war ganz ruhig. 
Selbst der gekaufte Inhalator, der ihm in der Kinderarztpraxis noch schreckliche Angst einjagte, war kein Ding mehr. 
Er kuschelte tagelang auf mir, spielte nicht, aß NICHTS! und erduldete alles, was wir taten um ihm etwas zu helfen. 

Mittlerweile geht es aufwärts. Der Hunger kehrt nach einer Woche langsam zurück, das Fieber ist noch immer da, aber alles zwischen 38 und 39 Grad ist für uns emotional jetzt nur noch ein Klacks. 
Und wir spielen wieder. Zwar mag das Minimolekül am allerallerliebsten weiterhin getragen werden, aber wir stapeln und lesen und kuscheln mit seinen Kuscheltieren mittlerweile wieder. 
Er versucht sich daran Dinge wie "Ball" oder "Hallo" nachzusprechen, kann hervorragend überzeugend "booooar" sagen und streichelt mit einem "Ei" Papas oder mein Gesicht (wenn er nicht gerade seine scharfen Nägel in unsere Nasen kloppt, um dann geschmeidig an der Naseninnenwand erlang zu kratzen)!

Ansonsten würde ich euch gerne einen Oberknaller aus der Anstalt erzählen, aber ich war nicht da. Denn auch ich schleppte beinahe seit zwei Wochen eine nette Erkältung mit mir herum. 

Morgen und übermorgen gibt es nun also die letzten Unterrichtsstunden für mich im Jahr 2015. 

In einem Jahr, das von so viel Leben geprägt ist. 

Und auch, wenn sich das Jahr nicht gerade zum Ende hin von seiner sympathischsten Seite zeigt, so mag ich es nicht schelten. 
Denn es bleibt ein Wunderjahr. 
Wir haben uns. Wir lieben uns. 
Der Rest wird schon werden. 


Früher musste ich mir oftmals bewusst machen, dass es schlimmer kommen könnte als es war. 
Manchmal musste ich mich regelrecht konzentrieren und mich zusammenreißen, denn man kann sich so verdammt lässig in seinem Unglückspfützelein wälzen. 
Aber ganz ehrlich: Wenn mich mein bisheriges Leben etwas gelehrt hat, dann ist es Dankbarkeit. Tiefe. An die brauche ich mich nicht zu erinnern, denn sie wohnt in mir. Ich lebe sie. 

Ich wünsche euch, dass ihr das auch könnt!
Genießt was ihr habt. Seht nicht nur das Dunkle und lasst es vor allem keine Macht über euch gewinnen. 
Ja, es gibt immer wieder finstere Wolken (auch im Moleküluniversum), aber NICHTS kann mein Leben und das was ich habe überschatten, solange meine Familie bei mir ist. 

Eure Penny, die Augenränder hat...mein lieber Scholli. ❤️

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